Am 1. November 2022 startete der so genannte „Zukunftsprozess der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers “ mit der Freischaltung einer Beteiligungsplattform im Internet. Diese Plattform soll Börse und Labor zugleich sein und Impulse für die Kirche von morgen entwickeln.Von Herbst 2022 bis Sommer 2024 dürfen sich dort alle an der Zukunftsgestaltung ihrer Kirche beteiligen.
Studienleiter Dr. Joachim Lange von der Evangelische Akademie Loccum initiiert auf der Plattform in Kooperation mit dem Diakonischen Werk der evangelischen Kirchen in Niedersachsen und zusammen mit einem prominent besetzten Lenkungskreis zwei Aktionen.
In der Aktion mit dem Titel „Diskussionsräume für sozialpolitisch-anwaltschaftliches Engagement schaffen“ soll es grundsätzlich um eine verbesserte Zusammenarbeit von Kirche und Diakonie bei sozialpolitischen Themen gehen. Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt: Wie können Räume für die Beratung und den Austausch zu aktuellen sozialpolitischen Fragestellungen geschaffen werden, die fundierte kirchliche sozialpolitische Aussagen erlauben? Wie sind Beratungsforen ebenso schneller und kundiger Urteilsbildung zu formieren, in denen zugleich wirkungsvoll abgesprochen wird, wer in welcher Funktion möglichst effektiv zu sozialpolitischen Fragestellungen öffentlich das Wort ergreift?
Mit der Aktion „Menschen im Quartier gemeinsam besser erreichen!“ sollen konkrete Wege gesucht werden, wie Kirche, Gemeindediakonie und Unternehmensdiakonie koordinierter zusammenarbeiten können. In einem Workshop sollen Hindernisse und Erfolgsfaktoren identifiziert werden. In einer öffentlichen Tagung am 18. April 2023 in Loccum werden die guten Beispiele vorgestellt und diskutiert.
Dabei sollten auch die Auswirkungen auf das Selbstverständnis von Kirche angesprochen werden: In welchem Maße ist kirchliches Leben auch für Nicht-Mitglieder offen und attraktiv, was ja ein wesentliches Element des Verkündigungsauftrags der Kirche ist? Wie lebt Kirche das Gebot der Nächstenliebe, die sich ja eben auf die Nächsten (und nicht nur auf Kirchenmitglieder) bezieht?