Zwischen Wirtschaftskrise, Ukrainekrieg und Populismus
Externe Veranstaltung im Künstlerhaus Hannover
15.05.2024
In Frankreich und Deutschland findet die Wahl zum Europäischen Parlament am 9. Juni 2024 statt. Wie ist die Stimmung im Vorfeld der Wahl? Wie wird sie durch die Wirtschaftskrise und den Krieg Russlands gegen die Ukraine beeinflusst? Welche Veränderungen haben sich dadurch seit den letzten nationalen Wahlen im Jahre 2022 bzw. 2021 ergeben – gerade auch im populistischen Spektrum beider Länder? Welche Rolle spielen aktuelle Aspekte der deutsch-französischen Beziehungen im Wahlkampf?
Die Veranstaltung findet am 15.5.2024, von 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr im „Künstlerhaus Hannover“ in der Sophienstr. 2, 30159 Hannover statt.
Rund 60 Personen diskutierten im Künstlerhaus in Hannover die Situation vor den Europawahlen in Frankreich. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei der Frage gerichtet, inwiefern die Wirtschaftskrise und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine populistischen Strömungen den Weg bereiten. Nach einem „französischen Blick“ auf die Situation in Deutschland und einem „deutschen Blick“ auf Frankreich wurden in der Diskussionsveranstaltung im Künstlerhaus in Hannover Parallelen und Unterschiede herausgearbeitet. Dabei wurde deutlich, dass die langjährige rechtspopulistische Partei Frankreichs („Rassemblement National“) sich seit einigen Jahren in der Öffentlichkeit – recht erfolgreich – von rechtsextremen Positionen distanziert, während in Deutschland, wo Verlustängste und Verunsicherung („Deindustrialisierung“/“Migration“) später als in Frankreich an Bedeutung gewonnen haben, das Gegenteil passiert. Dies wurde auch als Grund für die zunehmenden Differenzen zwischen dem Rassemblement National und der AfD interpretiert. Allerdings wurde gefragt, ob diese Differenzen tatsächlich inhaltliche Unterschiede widerspiegeln oder Teil der öffentlichen Selbstdarstellung sind.
Laure Dréano-Mayer, Antenne Métropole, Hannover
Cécile Boutelet, Korrespondentin, Le Monde, Berlin
Dr. Yann Wernert, Policy Fellow für deutsch-französische Beziehungen, Jacques Delors Centre, Hertie School, Berlin
Moderation: Dr. Joachim Lange, Evangelische Akademie Loccum