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Neues Halbjahresprogramm der Akademie

Über 30 aktuelle Tagungen von Juli bis Dezember 2019

Das neue Halbjahresprogramm der Akademie greift die brisanten gesellschaftspolitischen Themen der nächsten sechs Monate in über 30 Tagungen auf. Im Themenbereich Politik und Recht findet zum Beispiel im September eine große internationale Tagung unter dem Titel „Killerroboter“ zur drängenden Frage einer Rüstungskontrolle von autonomen Waffen statt. Angesichts massiver Entkirchlichungsprozesse erkunden die Teilnehmenden einer Tagung im November, wie eine missionarische Kirchenentwicklung aussehen könnte. Das globale Müllproblem wird in einer Tagung im November unter dem Titel „Gegen die Plastikflut- Strohhalm oder Strategie“ angegangen. Im Bereich Wirtschaft und Soziales begeben sich die Teilnehmenden einer Tagung im Dezember auf die Suche nach einer Wirtschaftsförderung, die dringend benötigte Innovationen in Deutschland effizient antreibt. Die Junge Akademie bietet Schülern der Sekundarstufe II kurz vor Weihnachten eine spannende Tagung auf Englisch zur neuen konfrontativen Außenpolitik der USA an. Dies sind nur einige wenige Tagungen aus dem neuen Programm. Den ganzen Überblick finden Sie hier.

Auf dem Cover des Halbjahresprogramms hat der Künstler Marco Wagner wieder eigens eine Illustration geschaffen, die einige der Akademie-Tagungen und Themen des zweiten Halbjahres aufgreift und ins Bild setzt. Besonders inspiriert hat ihn eine Tagung, die Naturschutzkonflikte unter dem Titel „Leben mit Wolf, Bär und Luchs“ als Thema für transformative Bildung in den Fokus nimmt. Herausgekommen ist dabei eine Neuinterpretation der Bremer Stadtmusikanten, die Akademiedirektor Stephan Schaede in seinem Editorial unter dem Titel „Totgesagte leben länger“ aufgreift.

 

Editorial zum Halbjahresprogramm

Liebe Freundinnen und Freunde der Evangelischen Akademie Loccum,

Totgesagte leben länger … angeblich geht dieses Sprichwort auf das Wunder der Auferweckung des Lazarus zurück (Joh 11,1-45). Jesus soll den schwer erkrankten Lazarus heilen, gelangt jedoch erst zu ihm, als es auf dessen Lebensuhr bereits kurz nach zwölf ist. Am Ende der Geschichte ruft Jesus Lazarus aus seinem Grab heraus und er kommt allen entgegen. „Löst die Binden und lasst ihn gehen!“, kommentiert Jesus dieses Wunder. Das war damals in Bethanien.

Bremen aber … überliefert die Geschichte von einem Esel, einem Hund, einer Katze und einem Hahn. Vier Tiere, die ihren Besitzern nicht mehr nützen und getötet werden sollen. Auch für sie war es kurz nach zwölf. Indem sie sich zusammentun, gewinnen sie Lebensmacht. Totgesagte leben länger …

Deutschland aber … Wolf, Luchs und Bär, vom Aussterben bedroht, suchen sich ihre Lebensräume neu. Totgesagte leben länger. Man muss ihnen nur die Binden lösen … Alle sind dazu nicht bereit. Für Konflikte im Naturschutz ist zu sensibilisieren. Wie bedrohlich ist die Rückkehr der Wildtiere wirklich? Gewiss bedrohlicher als Wildtiere mögen autonome Waffen, sogenannte Killerroboter, wirken. Löst ihnen ja nicht zu früh die Binden und lasst sie gehen. Neuartige Rüstungswettläufe zeichnen sich ab. Es ist kurz vor zwölf. Nicht früh genug kann über internationale Regulierungen nachgedacht werden.

Loccum aber … ein Ort, der sich endgültigen Grablegungen elementarer gesellschaftlicher und politischer Lebensthemen verweigert. Problemlagen die Binden lösen, gemeinsam mit anderen. Darum geht es hier auch im zweiten Halbjahr 2019. Orientieren Sie sich im Programm und kommen Sie, um dabei mitzuwirken!

Ihr Stephan Schaede, Akademiedirektor

Marco Wagner: Wilde Tiere

Cover-Illustration zum Halbjahresprogramm 2-2019: "Wilde Tiere" von Marco Wagner

Dr. Stephan Schaede, Akademiedirektor