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Frieden digital – Wie beeinflussen sich Konfliktbearbeitung und Digitalisierung?

Presse-Information der Akademie

Cyberattacken, Hate Speech, digitale Überwachung oder Fake News: Krisen, Konflikte und Kriege werden heute immer öfter auch im digitalen Raum ausgetragen. Die Krisenprävention, zivile Konfliktbearbeitung und Friedensförderung können diesem Trend zur Digitalisierung von Konflikten bislang nur wenig entgegensetzen. Was muss sich ändern? Wie kann durch den innovativen Einsatz digitaler Technologien positiv im Sinne einer Konflikttransformation gearbeitet werden? Eine internationale Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 21. bis 23. April 2023 unter dem Titel „Frieden digital“ geht diesen Fragen nach.

Die weltweite digitale Transformation, die praktisch alle Lebensbereiche betrifft, ist beson-ders im Bereich der Konflikt – und Gewaltausübung sowie des autokratischen Machtmiss-brauchs besonders weit fortgeschritten. Mit der Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden Digitalisierungsschub, aber auch mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges hat sich dieser Trend zusätzlich verstärkt.

Während die digitale Verteidigung und Cyberabwehr versucht, mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten, steckt das Feld der digitalen Friedensstiftung noch in den Kinderschuhen und spielt im Vergleich zur friedensbedrohenden und autokratischen Seite der Digitalisierung eine deutlich untergeordnete Rolle. Allerdings gibt es mittlerweile eine ganze Reihe innovativer Initiativen, die zeigen, dass in diesem Bereich sehr viele Potenziale schlummern.

So wurden im libyschen Bürgerkrieg beispielsweise digitale Technologien eingesetzt, um Communities aus nur schwer zugänglichen Konfliktgebieten in internationale Friedens- und Dialogprozesse einzubinden. Gut platzierte Gegennarrative im digitalen Raum können Hate Speech und Fake News entgegentreten. Und in Syrien und der Ukraine wird beispielsweise ein so genanntes „Live Mapping“ von Social-Media Daten zur Frühwarnung von Gewaltaus-brüchen und Luftangriffen genutzt.

Zur Veranstaltung, die in Kooperation mit der „Plattform Zivile Konfliktbearbeitung“ durch-geführt wird, sind alle an diesem Thema interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich ein-geladen. Die Tagung richtet sich aber besonders auch an Akteure der zivilen Konfliktbearbei-tung, Personen aus der digitalen Friedensförderung und der Cybersicherheit, Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler aus der Konflikt- und Friedensforschung, sowie Akteure der Außen- und Entwicklungspolitik. Das detaillierte Programm der Tagung und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

Loccum, 28. März 2023

Presse-Information als PDF.