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Wie man eine terroristische Entführung überlebt

Marc Wallert wird auf Schülertagung zum internationalen Terror über seine Erfahrungen als Geisel sprechen

Im Jahr 2000 wurde der Göttinger Marc Wallert mit seiner Familie von der islamistischen Terrorgruppe Abu Sayaf in der Südsee entführt. 140 Tage lebte er als Geisel im philippinischen Dschungel.  Auf der Schüler-Tagung „Grenzenlose Gewalt. Ursachen  und Folgen des internationalen Terrorismus“ vom 26. bis 28. August wird Wallert über seine Erfahrungen als Überlebender sprechen. Er meint, dass man nur mit einem klaren Kopf existenzielle Situationen übersteht:

Als die Terroristen uns mit Enthauptung drohten, half mir mein Humor: Jetzt bloß nicht den Kopf verlieren, dachte ich! Galgenhumor hilft in Krisen. Aber auch einen kühlen Kopf bewahren, also nicht den Kopf verlieren. Dasselbe würde ich auch der Politik empfehlen, wenn sie auf Terror reagieren muss.“

Marc Wallert lernte während seiner Entführung die Terroristen aus nächster Nähe kennen. Hass auf die Täter hat er damals wie heute nicht empfunden. Im Umgang der Gesellschaft mit dem Phänomen Terrorismus ruft er zu einem differenzierten Urteil auf:

„Terroristen sind nicht alle auf die gleiche Weise von Hass und Gewalt geprägt. Die Gruppe, die meine Eltern und mich entführt hatte, setzte sich aus sehr verschiedenen Charakteren zusammen. Da gab es vom hassverzerrten Gewalttäter bis hin zum beinahe hilfsbereiten Mitmenschen große Unterschiede. Und jeder einzelne sollte nach seinen Taten beurteilt werden und nicht pauschal für seine Zugehörigkeit oder Religion.“ 

Obwohl sich Wallert nicht als „kirchen- oder bibelnahen Christen“ bezeichnet, ist er fest davon überzeugt, dass Glaube und Gebet in Krisensituationen helfen können:

„Ich bin ein spiritueller Mensch, der erfahren hat, dass der Glaube Menschen in Krisensituationen Kraft gibt. Und ich glaube auch, dass uns die Gebete vieler Menschen damals geholfen haben. Dafür bin ich bis heute dankbar!“

Heute arbeitet Wallert als Keynote-Speaker und Erfahrungsexperte für Resilienz: https://marcwallert.com/

Marc Wallert während seiner Entführung im philippinischen Dschungel

Marc Wallert arbeitet heute als Erfahrungsexperte für Resilienz