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Kindergrundsicherung: Kann sie die Kinderarmut bekämpfen?

Das Bundeskabinett hat heute den Gesetzentwurf zur Kindergrundsicherung beschlossen. Damit ist die Debatte der letzten Monate jedoch nicht abgeschlossen, vielmehr wird in den nächsten Monaten während des Gesetzgebungsverfahrens weiter intensiv über die Ausgestaltung diskutiert werden. Deshalb veranstaltet die Evangelische Akademie Loccum in Kooperation mit der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e.V. vom 16. bis 17. November 2023 eine Tagung hierzu unter dem Titel „(Wie) kann eine Kindergrundsicherung helfen, Kinderarmut zu bekämpfen?

Die Idee einer Kindergrundsicherung wird seit Jahrzehnten diskutiert. Im Koalitionsvertrag haben die Regierungsparteien vereinbart, in dieser Legislaturperiode „Nägel mit Köpfen“ zu machen. Doch der Teufel steckt im Detail – aber nicht nur dort: In den letzten Monaten wurde insbesondere über die Höhe der Leistung und die fiskalischen Kosten diskutiert.

Nachdem nun Ende August ein Gesetzentwurf vorgelegt wurde, der eine Kindergrundsicherung im Wesentlichen in Höhe bisheriger Leistungen vorsieht, und dafür sorgen soll, dass wesentlich mehr Menschen als bisher die Leistungen beziehen, rückt das Augenmerk verstärkt auf die Schnittstellen zu anderen Leistungen wie dem Bürgergeld (SGB II) und dem Wohngeld sowie Fragen der administrativen Umsetzung.

Vor dem Hintergrund des anstehenden Gesetzgebungsverfahrens soll die Tagung zur Klärung folgender Fragen beitragen:

  • Was sind die erwartbaren Auswirkungen des aktuellen Vorschlags auf Einkommensverteilung und die wirtschaftliche Situation von Kindern, Arbeitsanreize und Beschäftigung sowie Wertschöpfung und öffentliche Finanzen? Was wären die Folgen höherer Leistungen?
  • (Wie) kann es gelingen, die Leistungen und ihre Administration so auszugestalten, dass Menschen, die heute schon Anspruch auf Leistungen haben, diese aber nicht in Anspruch nehmen, künftig auch bekommen, was ihnen zusteht?
  • Ist der Vorschlag geeignet, den erforderlichen Bürokratieabbau zu realisieren oder rückt die „Hilfe aus einer Hand?“ eher in die Ferne?
  • Welche Auswirkungen hat die Kindergrundsicherung für die Umsetzung des Bürgergelds und das „Fordern und Fördern“ der Arbeitsmarktintegration?

Das detaillierte Programm der Tagung mit allen beteiligten Referentinnen und Referenten finden Sie hier: https://www.loccum.de/tagungen/2364/

Loccum, 27. September 2023

 

Solidarität mit Israel

Der Dachverband der 16 evangelischen Akademien in Deutschland hat heute folgende Presse-Information zur Solidarität mit Israel veröffentlicht. Die Evangelische Akademie Loccum unterstützt diese Solidaritätsbekundung mit Israel.

Als Evangelische Akademien haben wir vielfältige Beziehungen und Kooperationen mit israelischen Partnern, die nun direkt und indirekt Opfer einer beispiellosen Terrorattacke geworden sind. Wir stehen fassungslos vor dem abgründigen und sadistischen Massaker durch die Hamas-Terroristen aus dem Gaza. Wir wussten um die Bedrohung, die seit langem vom Gaza ausgeht, in Form von Raketenangriffen und Tunneln nach Israel, durch die Attentäter ins Land geschleust werden. Diese Form des gezielten Gewaltexzesses aber haben wir in keiner Weise erwartet. Nun stehen wir in Trauer und Schmerz wie auch Wut bei unseren israelischen Freund*innen und unseren israelischen Partnerorganisationen und deren Mitgliedern.

Auch die jüdische Gemeinschaft in Deutschland gehört an den unterschiedlichen Akademiestandorten zu unseren Partnern und Freund*innen. Wir spüren hier neben Fassungslosigkeit, Trauer und Zorn auch Verunsicherung, ob und wie der abgründige Hass, der sich gegen Israel entladen hat, hierher übergreifen kann. Es gilt nun mehr noch als zuvor, das Vertrauen in die jüdisch-christliche Geschwisterschaft zu stärken und Antisemitismus zu bekämpfen.

In den Evangelischen Akademien bearbeiten wir friedensethisch, theologisch und entwicklungspolitisch immer wieder auch den Nahostkonflikt mit der Zielperspektive eines gerechten Friedens zwischen Israel und den Palästinenser*innen. Auch die differenzierte Auseinandersetzung mit der aktuellen Eskalation wird an den Akademien einen Ort bekommen. Wir müssen selbstkritisch prüfen, ob wir als Evangelische Akademien genug getan haben, um gesellschaftlich die realen Gefahren zu thematisieren, die von der radikalislamistischen Hamas ausgehen. Das Existenzrecht Israels ist durch nichts zu relativieren. Es ist nicht viel, was wir tun können. Aber: wir können in Kontakt sein, zuhören und innerkirchlich darauf hinwirken, dass die nicht selten einseitige „israelkritische Haltung“ in Gemeinden und kirchlichen Institutionen und bei unseren Teilnehmer*innen nicht unwidersprochen bleibt. Das bedeutet auch, dass wir die Dimension dieser Gewalttaten nicht vergessen, die das Leben in Israel noch auf Jahre bestimmen wird.

Im Dachverband „Evangelische Akademien in Deutschland“ (EAD) sind 16 Evangelische Akademien zusammengeschlossen. Sie bieten Diskursangebote zu aktuellen Entwicklungen in Politik, Gesellschaft, Religion, Kultur und Wissenschaft. Ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der EAD ist Pfr. Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing am Starnberger See. Weitere Informationen unter: https://www.evangelische-akademien.de

Frischer Wind in der Energiewende?

Cover Frischer Wind in der Energiewende

Frischer Wind in der Energiewende?
Neues Archiv für Niedersachsen 2 / 2023

Open Access pdf:

https://www.wachholtz-verlag.de/out/media/240318_6479-4_Inhalt_NieSa_2_23_final(2).pdf

Der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft sind wesentliche Voraussetzungen für die Erreichung der Klimaziele. Darüber hinaus bietet ihr Ausbau erhebliche Potenziale für die Regionalentwicklung, deren Realisierung an zahlreiche Voraussetzungen gebunden ist. Mit dem Blick auf den Artenschutz, das Landschaftsbild und Immissionen wurden bislang erhebliche Bedenken geltend gemacht, die zu langwierigen Planungs- und Genehmigungsverfahren führten. Der Bundesgesetzgeber hat vielfältige Initiativen und Diskussionen angestoßen, wie die Potenziale der Erneuerbaren Energien genutzt und zugleich die Anliegen des Arten- und Landschaftsschutzes berücksichtigt werden können. Das Heft „Neuer Wind in der Energiewende?“ dokumentiert in seinem Schwerpunkt maßgeblich ausgewählte Beiträge einer gleichnamigen Tagung in der Evangelischen Akademie Loccum im März 2023.

Inhalt

Editorial

Schwerpunkt

– Hanno Kempermann: Auswirkungen des beschleunigten Ausbaus der Erneuerbaren und der Wasserstoffwirtschaft auf den Strukturwandel in Deutschland
– Arno Brandt, Ulrich Scheele: Industriepolitische Herausforderungen der Energiewirtschaft in der Zeitenwende
– Felix Fleckenstein: Politische Überlegungen zu Energiewende, Wertschöpfung und Beschäftigung
– Erneuerbare Energien: Volle Wertschöpfung im Norden. Interview mit Stephan Frense, CEO der Erneuerbaren-Gruppe ARGE Netz, Husum
– Stephan Löb: Flächeninanspruchnahme durch die Energiewende in Niedersachsen
– Wolfgang Jung, Axel Priebs: Flächensicherung für die Windenergie
– Magnus Buhlert: Ausweisung von Windflächen und Akzeptanzsteigerung für Erneuerbare Energien in Niedersachsen
– Steven Salecki: Bürgerbeteiligung und regionale Wertschöpfung als Faktoren für die lokale Akzeptanz erneuerbarer Energien
– Holger Schmitz, Jenny Witzel: Planen und Genehmigen von Windenergieanlagen
– Catrin Schmidt: Planungs- und Genehmigungsverfahren im Spannungsfeld zwischen Erneuerbaren Energien und Natur- und Landschaftsschutz

Außerhalb des Schwerpunktes

– Roland Czada: Genossenschaftstheorie, Verhandlungsdemokratie und deutscher Sonderweg

Pro und Contra
Beim Aufbau eigener Solarproduktionskapazitäten sollte sich das Land Niedersachsen als Minderheitsgesellschafter unternehmerisch engagieren

– Arno Brandt: Pro
– Reinhold Hilbers: Contra

Aus Wissenschaft und Forschung

– Mit dem ALR-Hochschulpreis ausgezeichnete Arbeiten
– Johanna Eggers: Wird das Wasser knapp in Niedersachsen?
– Anika Henning, Leon Thümer: Flächensparen in der kommunalen Praxis – zwischen Notwendigkeit und Wirklichkeit
– Toya Engel: Soziale Innovationen in Transformationsprozessen

Rezensionen
– Axel Freiherr von Campenhausen (2022): Für Kirche, Staat und Gesellschaft. Erinnerungen (Rezensent: Hansjörg Küster)
– David Vollmuth (2021): Die Nachhaltigkeit und der Mittelwald. Eine interdisziplinäre vegetationskundlich-forsthistorische Analyse oder: Die pflanzensoziologisch-naturschutzfachlichen Folgen von Mythen, Macht und Diffamierungen (Rezensent: Hansjörg Küster)

Die aktuelle Karte
– Hans-Ulrich Jung: Niedersachsen – Land der erneuerbaren Energien

– Autorenverzeichnis
– Redaktion
– Impressum

Die Reihe »Neues Archiv für Niedersachsen«, herausgegeben von der Wissenschaftlichen Gesellschaftzum Studium Niedersachsen e. V., erscheint zweimal jährlich mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten zur Stadt-, Regional- und Landesentwicklung.

Beim Sterben helfen (lassen)?

Ob in Gesellschaft, Politik oder Kirche: Es herrscht große Uneinigkeit darüber, wie und wo genau in Zukunft die Beihilfe zum Suizid erlaubt sein soll. Auch Ralf Meister und Verena Begemann vertreten stellenweise unterschiedliche Positionen und wollen dazu in der Neustädter Hof und Stadtkirche St. Johannis mit der Öffentlichkeit ins Gespräch kommen.

„Wir brauchen den Dialog, die Begegnung auf Augenhöhe und mitmenschliche Wärme und Nähe, um so viele Suizide wie möglich zu verhindern. Wir müssen reden!“, fordert Prof. Dr. Verena Begemann. Sie ist Professorin für Ethik und Sozialwissenschaften an der Hochschule Hannover. Schwerpunkt ihres Wirkens sind die Hospizarbeit, das Ehrenamt in der Palliativversorgung, Soziale Arbeit in Palliative Care sowie Tod und Sterben.

Ralf Meister, Landesbischof der Landeskirche Hannovers, prägten eigene Erfahrungen. „Ich habe während meines Studiums monatelang im Wechsel mit meinem Bruder Nachtwachen bei einem alten Mann mit zahlreichen Krankheiten gemacht. Dieser alte Herr konnte vor Schmerzen nicht schlafen und wünschte nur zu sterben. Und er brüllte seinen Todeswunsch die Nächte durch.“ Daher wünscht Meister sich, dass über das Thema Sterbehilfe offen diskutiert wird, auch in den Kirchen.

Das Bundesverfassungsgericht hat den Gesetzgeber im Februar 2020 aufgefordert, eine neue Regelung für den assistierten Suizid zu schaffen und hat damit den bisherigen Paragraphen 217 abgeschafft. Das höchste deutsche Gericht stellte in seinem Urteil fest, dass die Freiheit zum Suizid auch die Freiheit zur Inanspruchnahme von Hilfe einschließen muss. Zudem hat das Gericht entschieden, dass dieses Recht nicht an bestimmte Lebens- und Krankheitsphasen gebunden ist. Es steht jeder volljährigen Person immer offen.

Wie sollen Gesellschaft und Kirche nun damit umgehen? Der Selbstbestimmung des Einzelnen, die vom Verfassungsgericht sehr gestärkt wurde, steht der Lebensschutz gegenüber. Schließlich sollte sich aus dem Angebot der Suizidbeihilfe kein Normalfall entwickeln, der dann im schlimmsten Fall hilfsbedürftige Menschen moralisch unter Druck setzt, ihr Leben zu beenden, da sie sonst vermeintlich nur noch zur Last fallen.

Auch für die kirchlich-diakonischen Einrichtungen stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, wie konkret sie mit der grundsätzlich neuen Regelung umgehen können. Manche evangelische Theologen und Ethiker sprechen sich klar für das Angebot einer Suizidhilfe auch in kirchlich-diakonischen Einrichtungen aus. Andere lehnen sie rundheraus ab, da sie einen gefährlichen Dammbruch zur Normalität des assistierten Suizids befürchten.

Zur Diskussion rund um dieses emotionale und komplexe Thema lädt die Evangelische Akademie Loccum für den 16. September, 19:00 Uhr, in die Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis ein. Die Veranstaltung moderiert Annette Behnken, Pastorin und Studienleiterin an der Evangelischen Akademie Loccum für das Arbeitsfeld „Religiöse Praxis in der Gegenwartskultur“.  Besucherinnen und Besucher können Fragen an das Podium richten. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird unter Telefon: 05766 81-121 oder E-Mail: sabine.loges@evlka.de, gebeten.

Aufgrund der weiterhin bestehenden Pandemie haben ausschließlich auf Covid 19 getestete, genesene oder geimpfte Personen mit jeweiligem Nachweis Zutritt zur Veranstaltung.

Weitere Informationen finden Sie auch unter: https://www.loccum.de/tagungen/21203/

Loccum, 9. September 2021

Presse-Information als PDF: PI_Streitgespräch_Suizid_Ev. Ak. Loccum_final

Video zum Streitgespräch über Sterbehilfe

Am 16. September 2021 veranstaltete die Akademie in Hannover ein Streitgespräch zwischen Landesbischof Meister und Verena Begemann, Professorin für Ethik- und Sozialarbeitswissenschaften zum Thema Sterbehilfe. Jetzt kann hier ein Videomitschnitt der gesamten Veranstaltung angesehen werden. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie auch hier:

https://www.loccum.de/tagungen/21203/