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Islam in Deutschland

1. Islam – Eine Bestandaufnahme in Deutschland

Gerdien Jonker
Islam – Eine Bestandaufnahme in Deutschland

Bekir Alboga
Islam in Deutschland – Eine Religion sucht ihre Einbürgerung

Hamideh Mohagheghi
Islam – eine Bestandaufnahme in Deutschland
Ein Kommentar zu den Vorträgen von Gerdien Jonker und Bekir Alboga

Eberhard Seidel-Pielen / Y. Karakasoglu-Aydin / Dursan Tan
Podiumsdiskussion Türkischer Islam: Zuhause oder geduldet?
Einleitende Statements

2. Muslimische und türkische Kultur in Deutschland
Bereicherung oder Bedrohung?

Ralf Geisler
Der muslimische Gebetsruf

S. El-Zayat
Frauen

Arzu Altug
Jugend

Nevzat Y. Asikoglu
Zur Rolle interreligiöser Erziehung für die Sozialisation türkischer Kinder in Deutschland

3. Kontextualisierung des Islam:

Bedrohung nationaler und regionaler Identität?

Volkhard Krech / Hayrettin Aydin
Kontextualisierung des Islam: Bedrohung nationaler und regionaler Identität?

Arus Yumul
Who is (not) German?

4. Innertürkische Beziehungen

Aydin Sayilan
Innertürkische Beziehungen

5. Innerislamische Beziehungen: Rechtsprechung und Verfassung

Wolf D. Ahmed Aries
Rechtliche Anpassung

Ismail Kaplan
Das Alevitentum

6. Rückwirkungen auf die Herkunftsländer

Klaus H. Offermann
Die Türkei und die Europäische Union

Rona Aybay Legal
Relations between Turkey and the European Union – Turkey becoming a Member?

Kurt Scharf
Die rechtlichen Beziehungen und der Beitritt der Türkei zur EU

Reiner Möckelmann
Der Beitritt der Türkei zur EU
Ein Kommentar zu den Vorträgen von Klaus Offermann, Rona Aybay und Kurt Scharf

7. Staatsbürger zweiter Ordnung?
Was müssen Politik und Gesellschaft tun, damit sich in Deutschland
ein kontextueller (europäischer) Islam bilden kann?

Otto Schily
Islam in Deutschland – Islam in Europa

Cem Özdemir
Die Integration des Islam in der Bundesrepublik Deutschland

Schulen ans kulturelle Netz!

Hans-Peter Burmeister
Kulturelle Bildung und Ganztagsschule. Einführung in die Tagungsdokumentation

Otto Herz
Schule und kulturelle Bildung – Perspektiven für unser Land

Oliver Scheytt
Schulen ans kulturelle Netz. Herausforderung für die Bildungs- und Kulturpolitik

Hildburg Kagerer
Schule im gesellschaftlichen Verbund – Oder: Zur Welt kommen in der Arena

Margret Rasfeld
Aus der Praxis – Ganztagsschule. Vom Highlight zum Gesamtkonzept! Schulhauskultur an der Gesamtschule Essen-Holstenhausen

Wolfgang Zacharias
Netzwerken – Eine kulturpädagogische Schlüsselkompetenz! Über Beispiele, Hindernisse und noch unausgeschöpfte Handlungsmöglichkeiten der Kooperation Kunst, Kultur, Schule, Bildung, Jugendhilfe

Renate Frontz/ Heike Bickmann
Der „Kastanienhof“ in Hannover/Limmer

Jens Lipski
Lebenswelten als Lernwelten

Riitta Piri
Verzahnung von Schule und kultureller Bildung in Finnland

Elisabeth Marie Mars
Zukunft Lernen/lernen: zur Notwendigkeit kultureller Bildung

Andreas Mittrowann/ Beate Möllers
Medienpartner Bibliothek und Schule: Lese- und Informationskompetenz NRW

Ingrid Bussmann
Die Bibliothek als Ort des lebenslangen Lernens in Kooperation mit Schulen am Beispiel der Stadtbücherei Stuttgart

Johannes Wiese
Unsere Schulbibliothek – Recherchezentrum für SchülerInnen und ein Raum zum Arbeiten, Spielen und Leben

Johannes Wiese
Zur Rolle der Bibliotheken als Zugangsort zum „kulturellen Netz“

Birgit Dankert
Schule und Bibliotheken: Partner, keine Komplizen!

Bernd Wagner
Schulen ans kulturelle Netz. Einführung zu Forum Theater

Eckhardt Mittelstädt
Theater und Schule. Statement aus Sicht des ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland e.V.

Kristine Sommerlade
mind the gap Tanztheater

Karl-Heinz Wenzel
Schulen ans kulturelle Netz: „Kein Netzwerk, aber viel Steckdosen!“

Joachim Reiss
Kulturelle Netze knüpfen – Schulen zu Knotenpunkten machen

Armin Schubert
Zur künstlerischen und politischen Dimension der Arbeit in Einrichtungen der kulturellen Jugendbildung. Galerie „Sonnensegel“ e.V.

Volker Gerland
Musik und Schule. Sechs Thesen

Christoph-Hellmut Mahling
Die Ganztagsschule: Eine Chance und Herausforderung für die Musik

Gerhard Becker
Das Kooperationsprojekt zwischen Gesamtschule und Musikschule an der Gesamtschule Busecker Tal

Wolfgang Pruisken
Das Zirkuspädagogische Zentrum an der IGS Hannover-Linden

Thomas Brehm
Das Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum der Museen in Nürnberg (KPZ)

Christof Nießen
Jugendkunstwerkstatt Koblenz

Max Fuchs
Schulen ans kulturelle Netz: Woran fehlt es? Was muss getan werden?

Steffen Reiche
Schulen ans kulturelle Netz. Einleitungsstatement

Otto Herz
„Zukunft braucht Schule“

Ulrike Draesner
Gedichte

Syrien liegt in Europa

Inhalt

Karlies Abmeier und Stephan Schaede
Vorwort

Martin Tamcke
Konfessionelle und religiöse Kriege, Konflikte und Spannungen im syrischen Raum. Ein historisches Panorama

Dieter Breuer
Friedenskonzepte in literarischen Texten aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges

Harald Suermann
Religiöse Positionen der Christen im Kontext der religiösen Propaganda in Syrien und im Irak

Christian Mühling
Wie der Dreißigjährige Krieg zum Religionskrieg wurde

Ashti Amir
Religiöse Aufladungen und Entladungen in den Konfliktregionen des Nahen und Mittleren Ostens

Holger Böning
Vom Krieg erzählen. Das neue Medium Zeitung und die Publizistik während des Dreißigjährigen Krieges

Larissa Bender
Mediale Äußerungen als Politikum im Syrienkonflikt

Hendrik Munsonius
Vom Religionskonflikt zur Friedensordnung: Der Westfälische Frieden von 1648

Markus Böckenförde
Welche rechtspolitischen Interventionen könnten im Syrienkonflikt hilfreich sein?

Christopher Voigt-Goy
Die Herausbildung neuer staatlicher Formationen im Zuge des Dreißigjährigen Krieges und ihre religionspolitischen Implikationen

Michael Rohrschneider
Kriegsverdichtung und Friedensfähigkeit. Verhandlungstechniken auf dem Weg zum Frieden am Beispiel des Kongresses von Münster und Osnabrück (1643–1649)

Maria-Elisabeth Brunert
Erfolgreiche Friedenspolitik im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges. Der Jülicher Erbfolgestreit (1609–1678) und seine friedliche Beilegung

Patrick Milton
Lektionen und Analogien: Lehren für Nahost aus dem Dreißigjährigen Krieg und dem Westfälischen Frieden

Vorwort
Syrien liegt in Europa – dieser Titel markiert bündig den doppelten Erkundungsgang der Tagung. Erkundet wurde erstens 400 Jahre nach Beginn und 430 Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieges dessen politisch-historische Prägnanz. Erkundet wurde zweitens die analytische Relevanz dieser politisch-historischen Sichtungen für den im Jahr 2018 in sein siebtes Jahr gehenden Syrienkonflikt. Im Fokus der Tagung standen also ein historischer und ein aktueller Kriegsschauplatz mit ihren politisch religiös aufgeladenen Konfliktkonstellationen.
So machten sich mit historischer, politologischer, religionshistorischer und literaturwissenschaftlicher Expertise Forschende an die Arbeit, um die neben unter anderen von Herfried Münkler vorgetragene These zu prüfen, dass der Dreißigjährige Krieg als Analysefolie für den Syrienkonflikt dienen könne. Die Frage lautete: Wirft die Analyse eines unter völlig anderen geschichtlichen Bedingungen verlaufenden langjährigen Konfliktes wie des Dreißigjährigen Krieges Ideen für die Beilegung einer aktuellen Auseinandersetzung im Nahen Osten ab? Hilft eine solche Prüfung, den Syrienkonflikt und seine Mechanismen besser zu verstehen? Kann sie vor bestimmten Konfliktlösungsstrategien oder -fantasien warnen? Oder ist ein solcher Vergleich naiv, kurzschlüssig, ja irreführend und nur scheinbar produktiv?
In Beitragspaaren, die jeweils die Konstellation des Dreißigjährigen Krieges und des Syrienkonfliktes beleuchteten, wurde diesen zentralen Fragen nachgegangen. Nach einer umfassenden Einführung in das Panorama historisch bedingter und bis heute erkennbarer Linien konfessioneller und religiöser Kriege, Konflikte und Spannungen im syrischen Raum skizzierte ein erstes Panel die friedensstiftende und konflikteskalierende Wirkung von Sprache und Kommunikation in Syrien sowie während des Dreißigjährigen Krieges. Ein zweites Panel exponierte die jeweiligen religionspolitischen Konturen. Mit welchen Formen und Modellen argumentierten und argumentieren die Parteien vor allem religiös? Ein drittes Panel führte vor Augen, wie literarische Narrationen die Konflikte bearbeiteten und bewältigten. Sodann wurden in der Gegenüberstellung von Dreißigjährigem Krieg und Syrien die Leistung zweier Konfliktlöser aufgerufen, nämlich die des Konfliktlösers Recht und die des Konfliktlösers eines territorialen bzw. staatlichen (Neu)formierungsprozesses. Drei Beiträge boten eine Analyse der Konfliktlösungsstrategien und langwierigen Friedensschlussdynamiken während des Dreißigjährigen Krieges und schätzten – unterschiedlich kritisch – die Relevanz dieser Strategien und Dynamiken für den Syrienkonflikt ein.
Der vorliegende Band dokumentiert fast alle Beiträge der Tagung. Leider konnte ein Abendgespräch mit Jörg Armbruster zur Eigenart des Syrienkonfliktes nicht dokumentiert werden. Und Christian Mühling hat seinen Tagungsbeitrag für einen anderen Publikationsort zugesagt, dafür aber einen anderen für die Frage nicht weniger instruktiven Text für diese Dokumentation zur Verfügung gestellt. Die Texte sind dem Genre eines Loccumer Protokollbandes folgend als Vortrags- und Beitragstexte in einer durchaus hohen stilistischen Varianz abgedruckt. Gerade darin mag der besondere Reiz dieser Publikation liegen.
So wäre es auch vermessen, in wenigen Quintessenzen zusammenzufassen, was sich durch die Tagungsdiskussion ergab. Weniges sei hier notiert:
– Religion bildet immer einen Aspekt in den Kriegen und Spannungen Syriens. Selten aber waren Religionen die Quellen für Kriege und Spannungen: Landbesitzfragen, Desintegration/Integration ethnischer Minderheiten, Fragen nationaler Konnotation.
– Im Blick auf die literarische Verarbeitung des Dreißigjährigen Krieges und deren religionspolitischer Relevanz von Friedensverhandlungen lässt die Lektüre von Werken wie Grimmelshausens Simplicissimus-Roman (1668), der Flugschrift „Querela Pacis des Erasmus“ (1622) sowie die Friedensverhandlungen von Münster im Somnium des Pseudomoscherosch (1646) als eine Art anthropologisch-historische Grundkonstante literarisch meisterhaft exponiert erahnen: Ohne diverse Gesandtschaften – im Zuge der Westfälischen Friedensverhandlungen waren es nicht weniger als 109 Gesandtschaften – und langjährige Verhandlungen geht es nicht. Und: Es wäre naiv zu meinen, religiöse Akteure seien geborene Vermittler. Friedenspläne sind viel eher Produkte von Vernunft und einem im Verlauf von multilateralen Aushandlungsprozessen und elementarer militärischer und ziviler Ermüdung entstehenden guten Willens. Zugleich zeigt ein Blick in die Dokumentation religiöser Positionen der Christen im Kontext „religiöser Propaganda“ in Syrien: Eine durchaus auch religionsaffine, also etwa islamische Begründung eines gleichberechtigen Zusammenlebens der Anhänger verschiedener Religionen in einem säkular verfassten Staat dürfte auch auf der Mikroebene einer durch Flucht, Rückkehr und Raub hochgradig verunsicherten Nachbarschaft eine versöhnliche Fassung geben (Harald Suermann).
– Zur Frage der religiösen Aufladung: Der Dreißigjährige Krieg wurde bereits im 17. Jahrhundert in strategischer Absicht als Religionskrieg gedeutet, obgleich schon während dieses Krieges die Debatte geführt wurde, wie weit es sich um einen Regions- und nicht nur einen Religionskrieg handele. Mit verzwickt gegenläufigen Interessen wurde von Protestanten und Katholiken – mit wiederum kontroversen Interessen innerhalb katholischer Erinnerungspolitik – der Dreißigjährige Krieg als Religionskrieg stilisiert. Ergebnis dessen ist teilweise bis heute, dass der Charakter des Dreißigjährigen Krieg als eines Religionskrieges überkonfessionell negativ bestimmt ist und dass eine Neuauflage unbedingt zu verhindern sei. (Christian Mühling). Nicht weniger wurden die Religionen im Konflikt in Syrien instrumentalisiert und haben wiederum ihrerseits Konfliktszenarien ausgenutzt. Radikalisierenden Vorschub erhält diese Instrumentalisierung, solange sich für Menschen nur brutal soziale Ausweglosigkeiten abzeichnen (Ashti Amir).
– Inmitten von Tod und Zerstörung blühte während des Dreißigjährigen Krieges ein neues narratives Handwerk: die Zeitungsberichterstattung. Beeindruckend regelmäßig, verblüffend schonungslos und drastisch, aber im Blick auf die eigene Parteilichkeit reflektiert, war sie vor allem durch ihre Nähe zum erlebten Krieg gekennzeichnet. Sie lieferte Details, die der Historiographie bis in diese Tage hinein entgangen sind, und die es in den heutigen Medien nur noch selten gibt. Die grausame Verselbstständigung des Krieges, der längst nicht mehr Mittel der Politik war, sondern sich selbst ernährte, war Gegenstand. Als Mittel der öffentlichen Kommunikation zeigten sich die Berichte erstaunlich gut informiert über die Folgen von Versorgungsmangel, Hunger, Durst, Soldausfall und Plünderung, waren aber gleichzeitig im Blick auf die von Geistlichen aller Konfessionen vorgebrachten Deutungen der Kriegsgeschehen als göttlicher Geschichte nahezu vollständig resistent. Das Handeln der Mächtigen verlor vor allem in diesem Medium jede höhere divinatorische Dignität. Es sind Menschen, die für das Elend des Krieges Verantwortung getragen haben (Holger Böning).
– Den frühneuzeitlichen Zeitungsschreibern gleich haben junge syrische Aktivistinnen und Aktivisten unzählige neue Medien ins Leben gerufen: Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehsender, soziale Mediennetzwerke, die trotz aller Widrigkeiten im syrischen Inland und im Ausland mit starken Expressionen arbeiten – surreal für eine real nicht mehr zu erfassende Allgegenwart von Tod, Krieg und Angst. Romane, Gedichte, Theaterstücke geben zudem die Möglichkeit, die eigene Sprache wieder zu finden (Larissa Bender).
– Das Recht hat sich im Dreißigjährigen Krieg nicht einfach nur als Konfliktlöser erwiesen. Vielmehr erfuhr es in den langwierigen Verhandlungen, die zum Westfälischen Frieden führten, selbst eine konfliktdeeskalierende Wendung: Es wurde säkularer, als zunehmend die Frage nach der religiösen Wahrheit der Frage nach der Überlebensfähigkeit und Ordnung des Gemeinwesens wich. Es wurde positivistischer, insofern Rechtsgeltung wesentlich von deren prozeduralen Zustandekommen abhängig wurde. Und es wurde religiös-weltanschaulich neutraler und konnte so zum mediatisierenden Konfliktlöser werden (Hendrik Munsonius). Rechtspolitische Interventionen haben im Syrienkonflikt durchaus eine Chance; in Gestalt einer völkerrechtlichen Auslotung eines militärischen Einschreitens, in Gestalt des völkerrechtlichen Rahmens, der sich durch die Umsetzung von UN-Sicherheitsratsbeschlüssen ergeben kann, und in den Grenzen und Möglichkeiten, eine Verfassung auszuarbeiten. Letzteres ist aber auf ein gewisses Verhandlungsgleichgewicht angewiesen, das aufgrund des Machtzuwachses des Assad-Regimes in Syrien immer stärker schwindet. Regionale Interessen von Nachbarstaaten könnten einen Verfassungsaushandlungsprozess zusätzlich belasten oder gar blockieren (Markus Böckenförde).
– Das Vertragswerk von Münster und Osnabrück, der Westfälische Frieden, mag als entscheidender Schritt der Entwicklung souveräner Einzelstaatlichkeit gewertet werden. Allerdings bestand souveräne Einzelstaatlichkeit im Blick auf die Religionsfrage gerade nicht. Man kann von einer religionsrechtlich gehemmten Einzelstaatlichkeit sprechen. Aus der entstehenden Staatlichkeit folgte also gerade nicht automatisch eine religionsbefriedende Wirkung. Das wäre im Blick auf die damit verbundenen Probleme für so manche territoriale Zuordnungsfantasie, die es für Syrien gibt, aufschlussreich. Kann eine nach religiösen Denominationen strukturierte territoriale Zuordnung mit komplexen Duldungs- oder Migrationsoptionen für Menschen anderen Glaubens je hilfreich sein? Es bleibt sehr fraglich , ob aus den im Westfälischen Frieden eingeführten Institutionen der rechtlich-politischen Moderation eines Konfessionskonflikts (z.B. itio in partes) ein Modell für den Syrienkonflikt folgen kann.
– Auf dem Weg zum Friedensschluss bietet eine historische Analyse der Aushandlungsprozesse im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges für Klärungsprozesse in Syrien einiges Lernpotential: von den Folgen eines Wechsels bilateraler face-to-face-Kommunikation und multilateraler Beratungen für Verhandlungsergebnisse über den Einfluss von unkalkulierbaren Zwischenfällen bis zu den Logiken symbolischer Kommunikation und Fragen eines diplomatischen Protokolls. In jedem Fall zeigen die Verhandlungsprozesse, die zum Westfälischen Frieden führten, beeindruckend: Eine klug abgestimmte Kette von Teilverhandlungen, an denen jeweils nur zu lösende Konfliktsegmente mit nur einem Teil der Konfliktparteien bearbeitet werden, ist produktiv (Michael Rohrschneider).
Anregungen für Syrien mögen schließlich die Methoden des 17. Jahrhunderts bieten: fortdauernde Kommunikation, von allen Seiten anerkannte Mediatoren und Diplomaten, nicht jedoch die unmittelbare Verständigung zwischen den Spitzen der Konfliktparteien, das Vertagen der Beilegung eines Konflikts, die Unterstützung einer kriegskritischen Stimmung in der Öffentlichkeit, eine durch nichts zu beirrende Ausdauer in der Verhandlungswilligkeit und gegebenenfalls Einzelfalllösung für Regionen zählten zu den Erfolgsfaktoren der Konfliktbeilegung (Maria-Elisabeth Brunert).
– Ob gesellschaftspolitisch in europäischem Kontext ersonnene – durch die Analyse des Dreißigjährigen Krieges inspirierte – Lösungsmodelle wie konfessionelle Parität in Institutionen oder eine Art konditionaler Souveränität für gescheiterte Staaten, die eine nicht nur zwischenstaatliche, sondern auch internationale innerstaatliche Kontrolle ermöglichen würde, erfolgversprechend sind (Patrick Milton), blieb während der Tagung stark umstritten. Forschungsdesigns wie „Westphalia for the Middle East“ strapazieren nun eben nicht geringfügig die politische Aussagekraft und Belastbarkeit historischer Erkundungsgänge.

Wir danken allen Autorinnen und Autoren dafür, dass sie ihre überarbeiteten Vortragsmanuskripte für die Drucklegung zur Verfügung gestellt haben. Anne Sator sei für das Layout und die Unterstützung der Drucklegung gedankt. Peter Neu hat bei der Durchsicht der Manuskripte keine Mühen gescheut und sich um das zum Teil sehr anspruchsvolle Lektorat verdient gemacht. Zu danken ist schließlich der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie der Bundeszentrale für politische Bildung für den namhaften finanziellen Beitrag zur Tagung.

Berlin/Loccum, im Februar 2020
Karlies Abmeier und Stephan Schaede

Agrarpolitik im 21. Jahrhundert

Peter H. Feindt
Agrarpolitik im 21. Jahrhundert – Konflikte, Wahrnehmungen und Verständigungsbedarf

Otto Deppmeyer
Konflikte, Wahrnehmungen und Verständigungsbedarf in der Agrarpolitik
Kommentar zu Peter H. Feindt

Wolfgang Reimer
Agrarpolitik im 21. Jahrhundert und das Konzept reflexiver Agrarpolitik
Kommentar zu Peter H. Feindt

Bettina Bock
Dutch agricultural politics – change in direction?

Carsten Daugbjerg
The Agricultural Policy Debate in Denmark

Alan Greer
Directions in UK agriculture and rural policy

Peter H. Feindt
Richtungsstreit – Zur Dynamik der GAP-Reformen 1980-2015

Udo Hemmerling
Die Dynamik der GAP-Reformen 1980-2015
Kommentar zu Peter H. Feindt

Bernd Voß
Richtungsstreit – Zur Dynamik der GAP-Reformen 1980-2015
Kommentar zu Peter H. Feindt

Karin Robinet
Richtungsstreit – Zur Dynamik der GAP-Reformen 1980-2015
Kommentar zu Peter H.Feindt

Peter H. Feindt/ Franziska Müller
Reagieren oder Gestalten? GAP-Reform und WTO-Verhandlungen

Rudolf Buntzel
Reagieren oder gestalten – GAP-Reform und WTO. Thesenpapier

Carsten Daugbjerg
Comments on „Reagieren oder Gestalten“ by Peter H. Feindt and Franziska Mueller

Franz-Josef Feiter
Kommentar zum Workshop „GAP-Reform und WTO-Verhandlungen“

Wolfgang Arens
Pointierte Kommentierung der Diskussion

Peter Mehl
Zusammenfassung der Diskussion

Franziska Müller
Zwischen Teilhabe und Effizienz – Subsistenzwirtschaft in den Beitrittsländern

Günther Beger
Subsistenzlandwirtschaft in den Beitrittsländern – Wiederentdeckung der Kleinbauern? Kommentar zu Franziska Müller

Klaus Frohberg
Subsistenzwirtschaft in den Beitrittsländern:

Die Wiederentdeckung des Kleinbauern in der Agrarpolitik?
Kommentar zu Franziska Müller

Peter Weingarten
Subsistenzwirtschaft in den neuen EU-Mitgliedstaaten:

Die Wiederentdeckung des Kleinbauern in der Agrarpolitik?

Tanja Mölders
„Es wird eng!“
LandwirtInnen zwischen Aufbruch, Anpassung und Resignation

Erika Lenz
„Es wird eng“.
Kommentar zum Referat von Tanja Mölders

Parto Teherani-Krönner
Subsistenzwirtschaft und Gender Budgeting im Agrarsektor

Mathilde Schmitt
Wandel als Normalität begreifen und gestalten

Ludger Schulze Pals
Pointierte Kommentierung der Diskussion

Hermann Schlagheck
Zusammenfassung der Diskussion

Sabine Weiland/ Tanja Mölders
Naturbilder – Von der Vorstellung zum Handeln

Lothar Hövelmann
Naturbilder – von der Vorstellung zum Handeln
Kommentar zu Sabine Weiland und Tanja Mölders

Tanja Dräger de Teran
Öffentliche Gelder für öffentliche Güter?
Was bedeutet dies für die Landwirtschaft?

Rainer Sodtke
Landnutzung, Umweltqualität und Einkommen – stimmt die Bilanz?
Methoden zur Bewertung von Förder-Szenarien am Beispiel einer Modellregion

Franz Jansen-Minßen
Landnutzung, Umweltqualität und Einkommen – stimmt die Bilanz?
Statement zur Diskussion

Felix Prinz zu Löwenstein
Landnutzung, Umweltqualität und Einkommen.
Ein Diskussionsbeitrag

Bernhard Osterburg
Landnutzung, Umweltqualität und Einkommen
Kommentierung der Ergebnisse des AgChange-Projekts

Florian Schöne
Landnutzung, Umweltqualität und Einkommen:

Multifunktionalität – was heißt das?

Andrea Knierim
Pointierte Kommentierung zur Arbeitsgruppe „Agrarpolitik und Landwirtschaft zwischen Natur und Gesellschaft“

Manuel Gottschick
Methoden der qualitativen und partizipativen Zukunftsforschung

Mareike Meyn
Methoden der qualitativen und partizipativen Zukunftsforschung. Kommentar zu Manuel Gottschick

Agrarpolitik im 21. Jahrhundert:

Konfliktreich und widersprüchlich, Expertensache oder verständigungsorientiert?
Podiumsdiskussion mit Friedrich-Otto Ripke, Wolfram Güthler, Rainer Gießübel, Franz-Josef Feiter und Peter H. Feindt; Moderation: Joachim Lange

Religion und Globalisierung

Peter Beyer
Religion in the Process of Globalization: Promotion and Protest

Hartmann Tyrell
Kommentar aus der Perspektive der Religionssoziologie

Volker Küster
Globalisierung ist ein Thema der Interkulturellen Theologie! Kommentar aus der Perspektive der Theologie und Missionswissenschaft

Gerhard Kruip
Katholische Kirche und Globalisierung

Wolfgang Greive
Protestantische Kirche und Globalisierung Oder: Das Problem des Protestantismus mit seiner Katholizität

Wolf D. Ahmed Aries
Muslime und Globalisierung

Christoph Kleine
Buddhismus und Globalisierung

Karl-Fritz Daiber
Globalisierung und der Dialog der Religionen

Rolf Koppe
Globalisierung in der ökumenischen Diskussion

Otto Kallscheuer
Ein Gott – eine Welt – viele Missionen