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Julia Koll ins Amt der Akademiedirektorin in Loccum eingeführt

In der Stiftskirche Loccum wurde heute mit einem Festgottesdienst Prof. Dr. Julia Koll ins Amt der Direktorin der Evangelischen Akademie Loccum eingeführt. Die Einführung vor rund 100 geladenen Gästen aus Gesellschaft, Politik, Wissenschaft und Kirche übernahm der Geistliche Vizepräsident des Landeskirchenamtes in Hannover, Dr. Ralph Charbonnier.

Die 48-jährige Theologin hatte ihren Dienst an der Spitze der Akademie im Landkreis Nienburg schon im April aufgenommen. Von 2014 bis 2019 arbeitete sie bereits als Studienleiterin für Theologie und Ethik an der Evangelischen Akademie Loccum. Sie gehört auch dem Konvent des benachbarten Klosters Loccum an.

Im Gottesdienst würdigte Ralph Charbonnier die berufliche Laufbahn Julia Kolls, ihre Expertise für das neue Amt und ihre damit verbundenen Ambitionen: „Sie haben sich für diese Arbeit ein Ziel gesetzt: „Bearbeitung des Grundgefühls der Hoffnungslosigkeit“. In Zeiten des Klimawandels – der Krise der Demokratie – der Kriege – einer epochalen Kirchenkrise ein lohnendes Unterfangen.“

Julia Koll sagte: „Die Akademiearbeit halte ich für die womöglich vornehmste Art, sich als Kirche politisch zu betätigen: nicht als Bescheidwisserin oder gar moralische Instanz, sondern als Gestalterin eines möglichst offenen Diskurses und als Mitsuchende.“

Julia Koll wurde 1975 in Göttingen geboren und studierte Evangelische Theologie in Marburg und Berkeley (USA). An der Universität Marburg promovierte sie 2006 mit einer praktisch-theologischen Arbeit. Im Anschluss war sie Vikarin in der Kirchengemeinde Horst (Kirchenkreis Hannover) und dann Pastorin in Stade und Uelzen. 2015 habilitierte sie sich an der Universität Göttingen. Seitdem lehrt sie dort regelmäßig im Fach Praktische Theologie und wurde 2023 zur außerplanmäßigen Professorin ernannt. Sie ist Verfasserin zahlreicher Fachbeiträge und Mithe-rausgeberin der Zeitschriften „Pastoraltheologie“ und „Musik und Kirche“.

Von 2019 bis 2022 war Julia Koll Pastorin in Altenmedingen, Bienenbüttel und Wichmannsburg (Kirchenkreis Uelzen) und leitete außerdem ein Kirchenkreisprojekt zur Gottesdienstentwicklung. Von 2022 bis 2024 war sie als Oberkirchenrätin im Projektbüro „Neues evangelisches Gesangbuch“ im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) tätig.

Sie war Prüferin im Ersten und Zweiten Theologischen Examen und als Vikariatsleiterin an der Ausbildung künftiger Pastorinnen und Pastoren beteiligt. Von 2013 bis März 2024 arbeitete sie in der Liturgischen Konferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit, war wissenschaft-liche Leiterin der Kirchgangsstudie und war seit 2019 Vorstandsmitglied. Im Herbst 2023 wurde sie in den neu gegründeten Bundesfachausschuss „Musik in Religionen und Kirchen“ des Deutschen Musikrats berufen. Vom Herbst 2022 an studierte Julia Koll drei Semester am Hildesheimer Literaturinstitut im Master Literarisches Schreiben und Lektorieren, und arbeitete an einem literarischen Projekt.

Die bisherigen thematischen Schwerpunkte ihrer Arbeit möchte Julia Koll auch in die Arbeit als Akademiedirektorin in Loccum einfließen lassen. Dazu gehören die Empirische Religionsforschung, die zeitgemäßen Formen und Theorien christlicher Religiosität, die Grundsatzfragen von Theologie und Kirchenentwicklung sowie Kirche und Gegenwartskultur.

Als praktische Theologin liegen mir Fragen der Kirchenentwicklung und zeitgemäßer Formen christlicher Religiosität besonders am Herzen. Hier werde ich, so bald wie möglich eigene thematische Akzente setzen. In dieser Hinsicht sehe ich die Evangelische Akademie Loccum auch als Dienst-leisterin, besonders für die hannoversche Landeskirche.“, betonte Julia Koll

In der Ansprache von Ralph Charbonnier und der Predigt von Julia Koll spielte der Begriff der Hoffnung, auch der biblisch begründeten Hoffnung eine große Rolle, die eben etwas ganz anderes sei als oberflächlicher Optimismus. In diesem Sinne äußerte sich der Theologische Vizepräsident auch emphatisch zu den Erwartungen der Landeskirche an Julia Koll im neuen Amt: „Das ist die Hoffnung, die wir haben: Gott in der Geschichte der Evangelischen Akademie durch Sie in der Leitung.“

Die Evangelische Akademie Loccum ermöglicht mit ihren über 80 Veranstaltungen und rund 5000 Besuchern im Jahr offene und gleichzeitig kritische Begegnungen in gesellschaftspolitischen Debatten. Sie ist eine Einrichtung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und gehört zu den 16 evangelischen Akademien in Deutschland.

Loccum, 14. Juni 2024

Sie finden diese Presse-Information hier als PDF.

Sie finden die Predigt von Julia Koll im Einführungsgottesdienst hier als PDF.

Zum Superwahljahr 2024: Online-Veranstaltungsreihe der Akademie

Im Superwahljahr 2024 entscheiden Bürgerinnen und Bürger in vielen Kommunen, in drei Bundesländern und in den EU-Staaten über die Zusammensetzung ihrer Parlamente. Auch jenseits des Atlantiks bestimmt das US-amerikanische Wahlvolk einen neuen Präsidenten. Welche Änderungen in den politischen Mehrheitsverhältnissen werden wir erleben? Welche Aussagen lassen sich über zentrale politische Persönlichkeiten und ihre Programmatik machen? Erfolgt der prognostizierte Aufstieg der extremen Rechten – oder kommt es doch anders?

Die Akademie bietet zum Wahljahr 2024 eine vierteilige Online-Veranstaltungs-Serie mit hochkarrätigen Expertinnen und Experten an. Diese wird jeweils weniger Wahlergebnisse und -analysen diskutieren, sondern stärker auf die Konsequenzen für zukünftiges politisches Handeln sowie anstehende Regierungs- und Koalitionsbildung blicken. In der ersten Folge wird es am 30. Mai um die Kommunalwahlen in Thüringen gehen. Am 13. Juni sollen die Wahlen zum Europäischen Parlament im Mittelpunkt stehen. Danach geht es weiter am 4. September mit den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen und schließlich endet die Serie am 11. November mit der Präsidentschaftswahl in den USA.

Die Teilnahme an der Online-Reihe ist kostenfrei. Die Anmeldung erfolgt jeweils unter den oben eingefügten Links zu den Tagungsseiten.

 

Prof. Dr. Julia Koll wird neue Direktorin der Evangelischen Akademie Loccum

Der Personalausschuss der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hat die Theologin Prof. Dr. Julia Koll (48) zur neuen Direktorin der Evangelischen Akademie Loccum berufen. Sie wird Nachfolgerin von Dr. habil. Verena Grüter, die eine neue Aufgabe in der bayerischen Landeskirche übernommen hat.

Der Theologische Vizepräsident des Landeskirchenamtes der Landeskirche Hannovers, Dr. Ralph Charbonnier, sagt: „Mit Prof. Dr. Julia Koll kehrt eine Grenzgängerin zwischen Wissenschaft und Praxis wie auch zwischen Kirche und anderen gesellschaftlichen Bereichen an die Akademie Loccum zurück. Mit diesem Profil wird sie die Akademie als Akteurin in gesellschaftlichen Diskursen stärken und Akzente in Prozessen der Kirchenentwicklung setzen. Wir wünschen ihr an ihrer ehemaligen Wirkungsstätte für die Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären Team Gottes Segen.“

Julia Koll wurde 1975 in Göttingen geboren und hat Evangelische Theologie in Marburg und Berkeley (USA) studiert. An der Universität Marburg promovierte sie 2006 mit einer praktisch-theologischen Arbeit. Im Anschluss war sie Vikarin in der Kirchengemeinde Horst (Kirchenkreis Hannover) und dann Pastorin in Stade und Uelzen. Von 2014 bis 2019 arbeitete sie als Studienleiterin für Theologie und Ethik an der Evangelischen Akademie in Loccum. 2015 habilitierte sie sich an der Universität Göttingen. Seitdem lehrt sie dort regelmäßig im Fach Praktische Theologie und wurde 2023 zur außerplanmäßigen Professorin ernannt. Sie ist Verfasserin zahlreicher Fachbeiträge und Mitherausgeberin der Zeitschriften „Pastoraltheologie“ und „Musik und Kirche“.

Von 2019 bis 2022 war Julia Koll Pastorin in Altenmedingen, Bienenbüttel und Wichmannsburg (Kirchenkreis Uelzen) und leitete außerdem ein Kirchenkreisprojekt zur Gottesdienstentwicklung. Seit 2022 ist sie als Oberkirchenrätin im Projektbüro „Neues evangelisches Gesangbuch“ im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) tätig. Im selben Jahr wurde die Theologin in den Konvent des Klosters Loccum berufen.

Sie war Prüferin im Ersten und Zweiten Theologischen Examen und als Vikariatsleiterin an der Ausbildung künftiger Pastorinnen und Pastoren beteiligt. Seit 2013 arbeitet sie in der Liturgischen Konferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit, war wissenschaftliche Leiterin der Kirchgangsstudie und ist seit 2019 Vorstandsmitglied.

Julia Koll sagt zu ihrer neuen Aufgabe: „Die Loccumer Akademie habe ich als Ort für fachpolitische Debatten, gesellschaftlichen deep talk und tiefsinnige theologische Reflexion schätzen gelernt. Kirche und Gesellschaft brauchen solche Reflexionsräume heute dringender denn je. Ich freue mich sehr darauf, sie künftig an der Evangelischen Akademie und auf dem Loccumer Campus mitzugestalten.“

Julia Koll ist verheiratet und lebt in Hannover. Sie beginnt ihren Dienst an der Evangelischen Akademie Loccum voraussichtlich am 15.4.2024.
Information: Die Evangelische Akademie Loccum

Die Evangelische Akademie Loccum ermöglicht mit ihren mehr als 80 Veranstaltungen und rund 5000 Teilnehmenden im Jahr offene und gleichzeitig kritische Begegnungen in gesellschaftspolitischen Debatten. Sie ist eine Einrichtung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und gehört zu den 16 evangelischen Akademien in Deutschland.
Weitere Informationen zur Akademie finden Sie hier.

Hannover, 18. Dezember 2023

 

 

Vor den Wahlen – Die Türkei am Scheideweg?

In Kooperation mit der Südosteurpa-Gesellschaft fand am 18. April in der Landesvertretung der Hansestadt Hamburg in Berlin eine Abendveranstaltung mit dem Titel „Vor den Wahlen – die Türkei am Scheideweg“ statt, an der insgesamt 70 Personen aus Politik, Medien und Wissenschaft teilnahmen. Am Podium, das von Jens Bastian (Center for Applied Turkish Studies (CATS)) moderiert wurden, nahmen PD Dr. Gülistan Gürbey (Freie Universität Berlin), Max Lucks (MdB, Bündnis90/Die Grünen, Vorsitzender der deutsch-türkischen Parlamentariergruppe) und Christian Mihr, (Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen) teil. Das Grußwort sprach Manuel Sarrazin, Präsident der Südosteuropa-Gesellschaft und Beauftragter der Bundesregierung für den Westlichen Balkan.

Aus der Diskussion sind folgende Punkte festzuhalten:

Die Türkei steht vor einer Schicksalswahl. Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 14. Mai werden den zukünftigen Kurs des Landes maßgeblich entscheiden, so die Einschätzung der Podiumsteilnehmenden. Dass jetzt alles auf dem Spiel stehe, sei das vorherrschende Gefühl in der Türkei – unabhängig, ob man mit Unterstützern oder Gegnern von Präsident Erdoğan spreche. Türkinnen und Türken haben erstmals seit zwanzig Jahren mit ihrer Stimmabgabe Einfluss auf die grundlegende politische Richtung des Landes.

Obwohl der Wahltermin sehr nah erscheint, beginnt der eigentliche Wahlkampf erst jetzt, drei Wochen vor Termin. Erst jetzt beginnen die großen Wahlkampfveranstaltungen und die Rundreisen der Kandidaten in der Türkei. Dieser Zeitraffer und der hohe Termindruck sei vor allem auf die Verzögerungen zurückzuführen, die durch das verheerende Erdbeben in der Südtürkei entstanden sind. Von daher ist der Ausgang der Wahl, die sich laut aktuellen Umfragen als ein Kopf-an-Kopf-Rennen abzeichnet, weiterhin offen und nur schwer zu schätzen. Trotz der schlechten Wirtschaftslage im Land und der Situation im Erdbebengebiet, die weiterhin dramatisch ist, hält sich Präsident Erdogan im Rennen und ist keinesfalls in den Umfragen abgeschlagen.

Neben dem kurzen Vorlauf wird die Unvorhersehbarkeit des Wahlausgangs zusätzlich durch drei weitere Aspekte erhöht – so die Diskutierenden: Erstens gäbe es laut Umfragen trotz der hohen Polarisierung des Wahlkampfs weiterhin eine große Zahl an Unentschlossenen, ca. 15-20 % der Wahlberechtigten, die sich noch unsicher sein, ob sie zur Wahl gehen bzw. welche Seite sie unterstützen sollen. Zweitens – die Rolle der Kurden und der kurdischen Partei HDP, die nicht offizieller Teil des Sechser-Oppositionsbündnis ist, mit diesem aber in einer informellen Allianzbeziehung steht. Wie sich diese Allianz während und nach der Wahl entfalten wird, sei derzeit noch nicht absehbar. Vermutlich wird die HDP die Rolle des Königmachers einnehmen – einer der Gründe, warum so viel Druck auf der Partei liege. Drittens die hohe Zahl an Erstwähler (in etwa 6,5 Millionen), die nach 20 Jahren AKP-Regierung keinen anderen Präsidenten als Erdogan kennen. Verlässliche Daten, über ihre zu erwartende Wahlbeteiligung liegen nicht vor. Es sei aber wahrscheinlich, dass junge Menschen – auch mit Blick auf die miserable Wirtschaftslage im Land und dem grundsätzlichen Fremdeln mit dem Politikstil der AKP – mehrheitlich gegen Erdogan votieren werden. Sehr viele in dieser Altersgruppe fühlen sich Europa zugehörig. Sollte die AKP die Wahl gewinnen, würde die anhaltende Abwanderung dieser Kohorte der türkischen Bevölkerung, die ohnehin schon stark ist, weiter anschwellen, so die Podiumsteilnehmenden.

Die hohe Unversehrbarkeit des Wahlkampfs gelte aber auch für alle Vorgänge und Eventualitäten, die nach der Auszählung und der eigentlichen Wahl stattfinden könnten. Dies betrifft insbesondere den Fall eines umfassenden Machtwechsels, wenn Erdogan sowie seine AKP die Wahlen deutlich verlieren sollte. Besondere Sorge bereite hier die vielen paramilitärischen Gruppierungen und Einheiten, die in den letzten Jahren in der Türkei entstanden sind und die sich eventuelle einer friedlichen power transition in den Weg stellen könnten.

Sollte Erdogan jedoch die Wahl gewinnen, würde die Türkei – die ohnehin schon sehr autoritär regiert wird – in schnellen Schritten zu einem diktatorischen System werden, so die einhellige Einschätzung der Panelist*innen. Aber auch wenn das Sechser-Bündnis unter dem CHP-Kandidaten Kemal Kılıçdaroğlu die Wahl gewinnen sollte, würde die Türkei nicht über Nacht zu einer lupenreinen Demokratie werden. In puncto Menschenrechte und Pressefreiheit sei jedoch eine deutliche Entspannung zu erwarten, so die Podiumsteilnehmenden. Unter anderem könne in diesem Fall mit der zügigen Freilassung des Unternehmers, Kunstmäzens und Menschenrechtsaktivisten Osman Kaval gerechnet werden, der nach einem Schauprozess zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Auch würden die Beziehungen zwischen der Türkei mit den USA und der Europäischen Union sicherlich eine deutliche atmosphärische Aufhellung erfahren. Vermutlich würde auch die neo-osmanische Ausrichtung der türkischen Außenpolitik, die unter Erdogan initiiert wurde und eine deutliche Abkehr von Europa markiert, abgeschwächt oder sogar zurückgenommen werden. Viele der zentralen Konfliktfelder in den EU-Türkei-Beziehungen – Syrien, Libyen, Zypern, Rüstungsaktivitäten, Beziehungen zu Moskau, etc. – dürften aber auch mit einer neuen Regierung weiterbestehen. Hier sei an vielen Stellen, trotz aller Akzentverschiebungen, Kontinuität zu erwarten. In den EU-Türkei Beziehungen auf eine umfassende Entspannung zu hoffen, wäre vermutlich fehlgeleitet, so die Einschätzung der Diskutanten.

Auch wenn vieles zum Wahlvorgang noch unvorhersehbar ist, so sei schon jetzt klar, dass der Wahlkampf auf jeden Fall unfair verlaufen werde. Die Startbedingungen zwischen der Regierungspartei und dem oppositionellen Bündnis seien einfach nicht gleich. Besonders deutlich würde dies an den medialen Zugängen. So seien 90% der privaten Medienunternehmen entweder direkt im Besitz der Familie Erdogan oder sehr eng mit der AKP und dem Präsidenten verbunden. Zwar könnten oppositionellen Stimmen auf soziale Medien ausweichen. Hier sei es aber noch nicht ausgemacht, ob es eventuell zu Einschränkungen komme. Die zeitweise Abschaltung des Kurznachrichtendienstes Twitter unmittelbar nach dem Erdbeben Anfang Februar 2023 zeige, dass das Besteck der Internet-Zensur bereits auf dem Tisch läge, so die Diskutanten.

Neben den unfairen Ausgangsbedingungen könne es zudem zu verschiedenen Formen von Wahlbetrug kommen. Die Opposition sei in diesem Zusammenhang besonders nervös, dass weiterhin kein offizielle Vermisstenliste zu den Erdbebenopfern vorläge. Hier könnte sich eventuell ein Einfalltor für Manipulationen der Stimmergebnisse ergeben. Sollte es zu einem knappen Wahlausgang kommen, könnten sich zudem ähnliche Vorgänge abspielen, wie bei den türkischen Regionalwahl 2019. Damals verlor die AKP drei große Städte – insbesondere Istanbul – an die Opposition. Daraufhin wurde mit fadenscheinigen Argumenten eine Neuwahl erzwungen – die die AKP allerdings erneut gegen die Opposition verlor.

Erdogan, so die Diskutanten, habe durchaus Wahlkampfauftritte in Europa – und eben auch in Deutschland geplant – diese seien jedoch durch das Erdbeben und die daraus resultierenden Änderung im politischen Kalender ausgefallen. Auf niedriger Ebene fände aber durchaus Wahlkampf in Deutschland statt – sowohl durch das Oppositionsbündnis als auch durch AKP-Akteure. Moscheen und Moscheevereine seien hier besonders wichtige Orte.

In diesem Zusammenhang wurde betont, dass die Stimme der türkischen Diaspora hier in Deutschland bei der Wahl durchaus eine wichtige Rolle spiele und den Ausgang mitbestimmen könne. Von insgesamt 3 Millionen türkischstämmigen Deutschen seien immerhin 1,5 Millionen wahlberechtig. Bei der letzten Wahl habe die Beteiligung mit 45% sehr niedrig gelegen. Damals haben 64% für Erdogan gestimmt. Wenn dieses Mal die Wahlbeteiligung höher liegen sollte – wovon die Podiumsteilnehmenden ausgingen – könne das Ergebnis durchaus anders ausfallen.

Angesichts der schicksalhaften Bedeutung der Wahl und der Rolle Deutschlands, sei auffällig, dass auch in dieser aktuell kritischen Phase der langfristig rückläufige Trend in der Türkeiberichterstattung konstant bleibe. Insgesamt sei nämlich zu beobachten, dass die Anzahl der Medienbeiträge über die Türkei in den letzten fünf Jahren rückgängig sei.

Rehburg-Loccum, den 27. April 2023, Studienleiter Dr. Thomas Müller-Färber

 

Hinterfragt: Zeitenwende oder Kontinuität?

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine markiere eine „Zeitenwende“ – so Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Regierungserklärung am 27. Februar. Seitdem werden wir täglich überrascht von neuen politischen Wendungen: Scholz bewilligte im Handumdrehen 100 Milliarden Euro zusätzlich für die Nachrüstung der Bundeswehr. Die Bundesrepublik liefert militärische Abwehrwaffen in ein Kriegsgebiet. Die Grüne Außenministerin Baerbock kündigt eine Nationale Sicherheitsstrategie an – unsere Sicherheit wird nun nicht mehr nur am Hindukusch, sondern in der gesamten vernetzten Welt verteidigt. Die EU will bis 2025 eine gemeinsame Eingreiftruppe von rund 5.000 Soldatinnen und Soldaten aufstellen – und Deutschland wird als erstes Land die Führung übernehmen.

Eine „Zeitenwende“ deutscher Politik ist dies jedoch nicht: Die begann bereits mit der deutschen Beteiligung an den Luftangriffen der NATO im Kosovo-Krieg 1999 – ein Kampfeinsatz, für den es nicht einmal ein UN-Mandat gab. Damals war Joschka Fischer (Grüner!) Außenminister. Es war der erste Kampfeinsatz deutscher Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Weitere Einsätze kamen hinzu: So folgte Deutschland den USA in den Einsatz nach Afghanistan. Mit rund 3.000 Soldatinnen und Soldaten ist die Bundeswehr derzeit auf drei Kontinenten an elf Einsätzen beteiligt: Als Teil der KFOR-Truppen im Kosovo, in Jordanien und dem Irak im Kampf gegen den „Islamischen Staat“, als Teil der NATO-Sicherheitsoperation „Sea Guardian“ im Mittelmeer, im Rahmen der „European Union Training Mission“ in Mali, mit der UN im Libanon, mit der EU am Horn von Afrika, bei UN-Missionen im Südsudan und in der Westsahara. Die Militärausgaben sind zwischen 2005 und 2020 kontinuierlich angestiegen: von 33,3 Milliarden US-Dollar 2005 auf 52,8 Milliarden US-Dollar 2020. Das Volumen der Rüstungsexporte stieg gar von gut fünf Milliarden Euro im Jahr 2009 auf 9,35 Milliarden Euro im Jahr 2021. Anstatt einer „Zeitenwende“ sehe ich eher eine sich verstetigende Kontinuität in Deutschlands Unterstützung der Rüstungsindustrie. Und ein deutlicheres Bekenntnis zu militärischen Einsätzen.

In unserer Tagungsreihe „Friedenseinsätze…“ werden militärische Interventionen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte kritisch hinterfragt: Was wurde daraus gelernt – und was nicht? Die bittere Wahrheit ist: Keiner der oben erwähnten Einsätze der Bundeswehr hat bisher zu einem dauerhaften Frieden in einer Weltregion geführt. Der Rückzug aus Afghanistan, der für die einheimische Bevölkerung katastrophale Folgen nach sich zieht, bildet nur die Spitze des Eisbergs aus bleibendem Unfrieden.

„Aus Gottes Frieden leben – Für gerechten Frieden sorgen“, so lautet der Titel der EKD-Friedensdenkschrift aus dem Jahr 2007. Sie verwirft Friedenssicherung durch nukleare Abschreckung und gibt der zivilen Konfliktbearbeitung eindeutig Vorrang vor militärischen Interventionen. Sie fordert präventives Handeln für die Förderung eines nachhaltigen Friedens und die Stärkung ziviler Friedens- und Entwicklungsdienste. Damit sollte eine „Zeitenwende“ eingeleitet werden, in der Krieg keine Option mehr ist.

Ist diese Friedensethik nun am russischen Angriff auf die Ukraine gescheitert?! Waren die politischen Bemühungen um Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg, das jahrzehntelange ökumenische Engagement für eine Transformation christlicher Ethik – weg von der Rechtfertigung für einen „gerechten Krieg“ und hin zum Einsatz für einen „gerechten Frieden“ – denn vergeblich?!

Ich glaube nicht. Der russische Angriffskrieg ist völkerrechtswidrig und durch nichts zu rechtfertigen. Dennoch müssen meines Erachtens die fortgesetzte – neue! –  Blockbildung und die ebenfalls fortgesetzten Investitionen in Kriegsmaschinerie kritisch hinterfragt werden. Den deutschen Militärausgaben in Höhe von fast 53 Milliarden US-Dollar steht dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ein Etat von gerade einmal 12 Milliarden Euro gegenüber. Präventive Arbeit für einen gerechten Frieden auch finanziell deutlich stärken, die Erkenntnisse aus der Entwicklungszusammenarbeit in UN-Friedenseinsätze übertragen, energiewirtschaftliche Abhängigkeiten von autoritären Staaten entschieden beenden und damit den Oligarchien die Machtbasis entziehen – das wäre eine „Zeitenwende“, die den Namen verdient! Dafür sollten sich auch die Kirchen mit ihrer wirtschaftlichen Kraft einhellig einsetzen und so ihre Friedensethik mit kräftigen Taten unterstützen. Die evangelischen Positionen zur Friedens- und Sicherheitspolitik werden übrigens in einer Expertinnen- und Expertentagung vom 1. bis 2. April 2022 an der Evangelischen Akademie Loccum diskutiert.

In der Kolumne „Hinterfragt“ veröffentlicht Akademiedirektorin PD Dr. Verena Grüter ihre persönliche Sicht der Dinge.

Neues Halbjahresprogramm der Akademie

Marco Wagner: Wilde Tiere

Das neue Halbjahresprogramm der Akademie greift die brisanten gesellschaftspolitischen Themen der nächsten sechs Monate in über 30 Tagungen auf. Im Themenbereich Politik und Recht findet zum Beispiel im September eine große internationale Tagung unter dem Titel „Killerroboter“ zur drängenden Frage einer Rüstungskontrolle von autonomen Waffen statt. Angesichts massiver Entkirchlichungsprozesse erkunden die Teilnehmenden einer Tagung im November, wie eine missionarische Kirchenentwicklung aussehen könnte. Das globale Müllproblem wird in einer Tagung im November unter dem Titel „Gegen die Plastikflut- Strohhalm oder Strategie“ angegangen. Im Bereich Wirtschaft und Soziales begeben sich die Teilnehmenden einer Tagung im Dezember auf die Suche nach einer Wirtschaftsförderung, die dringend benötigte Innovationen in Deutschland effizient antreibt. Die Junge Akademie bietet Schülern der Sekundarstufe II kurz vor Weihnachten eine spannende Tagung auf Englisch zur neuen konfrontativen Außenpolitik der USA an. Dies sind nur einige wenige Tagungen aus dem neuen Programm. Den ganzen Überblick finden Sie hier.

Auf dem Cover des Halbjahresprogramms hat der Künstler Marco Wagner wieder eigens eine Illustration geschaffen, die einige der Akademie-Tagungen und Themen des zweiten Halbjahres aufgreift und ins Bild setzt. Besonders inspiriert hat ihn eine Tagung, die Naturschutzkonflikte unter dem Titel „Leben mit Wolf, Bär und Luchs“ als Thema für transformative Bildung in den Fokus nimmt. Herausgekommen ist dabei eine Neuinterpretation der Bremer Stadtmusikanten, die Akademiedirektor Stephan Schaede in seinem Editorial unter dem Titel „Totgesagte leben länger“ aufgreift.

 

Die Reformzeit des Erfolgsmodells BRD

Paul Nolte
Die Reformzeit der alten Bundesrepublik in den 60er und 70er Jahren.
Liberalisierung, Gesellschaftsplanung und Verstaatlichung

Christoph Kleßmann
Was kennzeichnet die Signatur der Reformzeit der 60er und frühen 70er Jahre?

Detlef Siegfried
Was hat die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland in den 60er und 70er Jahren bestimmt?
Was ist die „Signatur“ der als „Reformzeit“ bezeichneten Umbruchphase?

Christine von Oertzen
Was hat die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland in den 60er und 70er Jahren bestimmt?
Was ist die „Signatur“ der als „Reformzeit“ bezeichneten Umbruchphase?

Elisabeth von Thadden
Ein Blick zurück nach vorn auf die „Fundamentalliberalisierung der Republik“

Andreas Rödder
Was die Nachgeborenen an der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland interessiert und wie sie die Umbruchphase der 60er und 70er Jahre sehen

Karsten Rudolph
Von den „Zaungästen der Revolte“ zur „Generation Berlin“

Andreas Rödder
Bericht der Arbeitsgruppe 1: „Vergangenheitspolitik“

Daniela Münkel
Bericht der Arbeitsgruppe 2: „Politische Kultur und Öffentlichkeit“

Detlef Siegfried
Bericht der Arbeitsgruppe 3: „Wandel der Werte, Orientierungen und Deutungsmuster“

Klaus Naumann
Bemerkungen zur Einleitung der Arbeitsgruppe 4: „Demokratieentwicklung und Reform von Staat und Gesellschaft“

Karl Moritz Scheibe
Bericht der Arbeitsgruppe 4: „Demokratieentwicklung und Reform von Staat und Gesellschaft“

Klaus Tenfelde
Bericht der Arbeitsgruppe 5: „Sozialer Wandel, Wirtschaftsordnung und Sozialpolitik“

Wilfried Mausbach
Bericht der Arbeitsgruppe 6: „Demokratieentwicklung“

Stephan Alexander Glienke
Aspekte des Wandels im Umgang mit der NS-Vergangenheit

Volker Paulmann
Die braune Universität – ein vergangenheitspolitisches Paradigma im Vorfeld der westdeutschen Studentenbewegung

Stephan Alexander Glienke
Die Ausstellung Ungesühnte Nazijustiz (1959-1962).
Ein Beitrag zur politischen Kultur der Bundesrepublik

Tobias Freimüller
Promotionsprojekt zur Biographie und Wirkungsgeschichte Alexander Mitscherlichs

Simone Derix
Bebilderte Politik. Staatsbesuche in der Bundesrepublik Deutschland 1949-1990

Thomas Etzemüller
„Dumpfe Zeit“ und leuchtender Aufbruch? „1968“ in Schweden und Westdeutschland

Arnd Bauerkämper
Die Vereinigten Staaten als Modell? Die Perzeption und Vermittlung der amerikanischen Demokratie in Westdeutschland in den fünfziger Jahren

Michael Frey
Neue Linke und New Left.
Die Bundesrepublik Deutschland und die Vereinigten Staaten im interkulturellen Protest-Transfer 1950-1970

Wilfried Mausbauch/ Carla Mac Dougall/ Martin Klimke/ Belinda Davis
Das Fremde im Eigenen: Interkultureller Austausch und kollektive Identitäten in den gesellschaftlichen Umbrüchen der 1960er und 1970er Jahre am Beispiel der USA und der Bundesrepublik Deutschland

Christian Schmidtmann
Konrad Adenauer und das rosa Nachthemd mit Schlitz.
Mentale Veränderungsprozesse bei Katholiken in der ersten Hälfte der 1960er Jahre

Daniele Münkel
Politik und Massenmedien in den fünfziger und sechziger Jahren der Bundesrepublik:

Das Beispiel Willy Brandt

Moritz Scheibe
Die „Demokratisierung“ der westdeutschen Gesellschaft, 1959-1975

Stefan Hemler
Der Protest einer generationellen Sozialbewegung.
Überlegungen zu Erklärungsansätzen für „1968“

Nina Verheyen
Diskutieren in der frühen Bundesrepublik.
Zur Kulturgeschichte des „besseren Arguments“ zwischen Re-education und Studentenbewegung (1945-1975)

Stefan Hemler
Studentische Politik und „1968“.
Projektskizze einer mikrohistorischen Studie zur Ludwig-Maximilians-Universität München in den sechziger Jahren

Patrick Bernhard
Zivildienst zwischen Reform und Revolte.
Eine bundesdeutsche Institution im gesellschaftlichen Wandel, 1961-1982.
Ein Projekt des Instituts für Zeitgeschichte

Patrick Bernhard
Von Jesus Christus zu Karl Marx?
Die 60er jahre, die Kriegsdienstverweigerer und der Wandel ihrer Motive. Ein Beitrag zur Wertwandelsforschung

Georg Altmann
Tradition und Innovation in der Sozialpolitik.
Die Neuordnung der Arbeitsmarktpolitik als Beispiel begrenzter Ökonomisierungsversuche

Wilfried Süß
Der westdeutsche Wohlfahrtsstaat in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts.
Perspektiven eines Forschungsfelds

Tim Schanetzky
Abschied von der Gesellschaft? Wissenstransfer und gesellschaftliche Selbstbeschreibung der Wirtschaftspolitik in der Bundesrepublik von 1966 bis 1989

Sabine Mecking
Planung und Partizipation: Ein Problemaufriss zur kommunalen Neugliederung in den 1960er/70er Jahren

Andrea Rehling
Die Konzertierte Aktion: Stabilisierungsstrategie oder Fanal der Unregierbarkeit

Albrecht Weisker
Auf dem Weg in die Risikogesellschaft.
Zwischen Technikvertrauen, Fortschrittsoptimismus und Apokalypsefurcht am Beispiel der Atomenergie in der Bundesrepublik zwischen 1955 und 1980

Thomas Dannenbaum
„Atom Staat“ oder „Unregierbarkeit“?
Wahrnehmungsmuster im westdeutschen Atomkonflikt der 70er Jahre

Bastian Hein
Keine Lobby für die Dritte Welt.
Entwicklungspolitik und Entwicklungsdienste in der Bundesrepublik 1959-1976

Uta Andrea Balbier
„Als Deutschland gegen Deutschland spielte“ – die Bedeutung des Sports in der deutsch-deutschen Beziehungsgeschichte der 1960er Jahre

Wolf-Dieter Narr
Die Ansprüche und Erwartungen damals waren enorm.
Was ist daraus geworden? Was trägt heute noch?

Podiumsdiskussion
Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und ihre Bedeutung für Gegenwart und Zukunft.
Schlussdiskussion mit einleitenden Beiträgen von Philipp Gassert, Stefan Stache, Tim Schanetzky, Anette Neff und Bastian Hein

In tempore belli

Georg Ruhrmann
Von Informationsansprüchen und Kommunikationskultur. Krieg und TV-Nachrichten

Heinz Loquai
Die Rolle von Medien im Kriegsdiskurs. Eine Skizze

Jürgen Rose
Information – Desinformation – Manipulation. Steuerung und Missbrauch der Medien durch Sicherheitspolitiker und Militär am Beispiel des Irak-Krieges 2003

Ulrike Borchardt
Information – Desinformation – Lüge. Die Einflussnahme auf Meinungsbildungsprozesse und Wahlentscheidungen in Spanien nach dem 11. März 2004

Ulrike Borchardt

The Political Instrumentalisation of Terrorism: The Case of Spain

José Comas
Die Einflussnahme auf Meinungsbildungsprozesse und Wahlentscheidungen in Spanien nach dem 11. März 2004

Volker Neumann
Desinformation als Waffe im politischen Meinungskampf. Die Arbeit der Geheimdienste und ihre Rolle bei Meinungsbildungsprozessen im Parlament

Thymian Bussemer
Medien zwischen politischer und militärischer Instrumentalisierung

Andreas Zumach
Die Arbeit der Medien in Zeiten systematisch betriebener Regierungspropaganda und professionell inszenierter Kommunikationskriege

Hans-Joachim Heintze
Der Krieg der USA gegen Afghanistan 2001. Ein Lehrstück über die Rolle der Information im Völkerrecht

Hans von Sponeck
Falschdarstellung, internationale Beziehungen und der Irak (1990-2003) als Beispiel für eine bewusst demontierte Weltordnung

Magnus Kutz
Der Mythos Leo Strauss. Zum Verhältnis von Philosophie, Ideologie und Lüge im Irakkrieg

Hans-Peter Schneider
Wie kann die Wahrheit geschützt werden? Konzepte und Instrumente zur Aufdeckung von Desinformation und Manipulation in Zeiten des Krieges

Thomas Leif
Feuer und Wasser – Zehn Thesen zum „organisierten Nicht-Verhältnis“ von Geheimdiensten und Journalismus

Tipps fürs TTIP

Jana Diels und Christian Thorun
Die Fokussierung ist das Entscheidende: Verbraucherpolitische Implikationen von TTIP

Tobias Andres
TTIP aus Sicht der deutschen Ernährungsindustrie

Peter-Tobias Stoll
Welche rechtlichen Fallstricke sind zu beachten? Was können wir dies- bezüglich aus CETA lernen?

Martin Banse
Potenzielle sektorale und regionale Konsequenzen des Abbaus der Handelsschranken für die Landwirtschaft

Werner Hilse
Wie werden die möglichen Konsequenzen der TTIP bewertet?

Bernd Voß
Wie werden die möglichen Konsequenzen des TTIP bewertet?

Friedrich Wacker
Wie beurteilt das BMEL die möglichen Auswirkungen und wie steht es zu den Verhandlungen?

Josef Falke
Hohe Standards beibehalten und nicht-tarifäre Handelshemmnisse abbauen: (Wie) geht beides?

Jürgen Knirsch
Von toten Hühnern und lebenden Abkommen: TTIP und die Debatte der Standards

Stormy-Annika Mildner und Christoph Sprich
Droht der Investitionsschutz (insb. ISDS) nationale und europäische Regulierungskompetenzen zu untergraben?

Peter-Tobias Stoll
Der umstrittene Investitionsschutz in TTIP

Ludger Schulze Pals
Tipps für TTIP: (Wie) sollen Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz einbezogen werden? Zwischenresümee der Tagung

Bernd Lange
Wie weiter mit den TTIP-Verhandlungen?

Willi Schulz-Greve
Wie weiter mit den TTIP-Verhandlungen?

Weltordnungspolitik

Jörg Calließ
Alte Herausforderungen und Neue Herausforderungen. Auf der Suche nach Orientierungen für Weltordnungspolitik

Therese Delpech
The Project of Civilisation. Where do we stand? To which challenges do we have to find answers? What may we hope for?

Ulrich Schneckener
Trends des internationalen Terrorismus

Ulrich Schneckener
Netzwerke des Terrors

Georg Witschel
Ziele und Mittel der Bekämpfung des internationalen Terrorismus

Ian Williams
The Fight against International Terror and building a new world governance

David T. Armitage, Jr.
The U.S. Fight Against Terrorism: Building and Maintaining Multilateral Coalitions

William W. Hansen
Terrorism and Terrorisms

Werner Biermann/ Arno Klönne
Nachdenken über die „Megamacht“ USA

Andrew B. Denison
Shades of Multilateralism. U.S. Perspectives on Europe’s Role in the War on Terrorism

Alessandro Politi
Weltpolitik nach dem 11. September 2001: Mit einem aufgeschlossenem Blick

Amr Hamzawy
Vom Primat der Verschwörung: Zeitgenössische arabische Debatten

Stefan Mair
Terrorismus und Afrika. Zur Gefahr weiterer Anschläge in Afrika südlich der Sahara

Enrique Dussel Peters
World Order Policy: Condition, Aims and Tasks. A Reflection

Klaus Segbers
Alternative Futures

Dirk Messner
Herausforderungen für die zukünftige Global Governance-Forschung

Palle Andersen
World Order Policy: Levels and Instruments

Ivan Safranchuk
World Order and Terrorism

Elmar Brok
Mehr als nur Terrorismusbekämpfung: Global Governance