Jahrestagung der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e.V.
19.09.2018 - 20.09.2018
Die Wirtschaft in Deutschland läuft seit Jahren rund, die Beschäftigung steigt, die Arbeitslosigkeit sinkt. Der Sozialstaat funktioniert und verteilt kräftig um. Dennoch mehren sich die Zeichen der Unzufriedenheit in Deutschland – warum? Übersieht die Erfolgsgeschichte Entwicklungen an den Rändern der Gesellschaft? Ist die Lage gut, aber sind die Aussichten schlecht? Oder haben Globalisierung und Modernisierung auch in der Mitte der Gesellschaft zu Verunsicherung geführt?
Warum gibt es in Deutschland verstärkt Anzeichen für eine Unzufriedenheit, obwohl die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt boomen und der Sozialstaat – allemal im internationalen Vergleich – erhebliche Leistungen vollbringt. Dieser Frage gingen auf der Tagung, die die Evangelische Akademie Loccum gemeinsam mit der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt veranstaltete, Expertinnen und Experten aus Sozialwissenschaften und Praxis nach.
Dabei zeigte sich ein durchaus komplexes Bild: Viele Indikatoren der Lebens- und Demokratiezufriedenheit haben in den letzten Jahren sogar zugenommen. Auch scheint die Sorge bezüglich der Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes zurückgegangen zu sein, die Verunsicherung bezüglich der Folgen der Globalisierung in ihren vielfältigen Facetten scheint jedoch ausgeprägt. So war auch die Frage, ob Modernisierungsverlierer oder –skeptiker verstärkt populisitsche Parteien wählen, umstritten. Doch sind in diesem Kontext sozio-ökonomische Daten durchaus von Aussagekraft, insbesondere wenn man sie mit Haltungs- und Einstellungsfragen kombiniert, wie es in der Milieuforschung üblich ist.
Anlässlich der Tagung sendete NDR Info ein Forum, das Sie hier anhören können:
Dr. Joachim Lange, Evangelische Akademie Loccum
Prof. Dr. Werner Sesselmeier, Vorsitzender, Gesellschaft für Sozialen Fortschritt und Universität Koblenz-Landau
Prof. Dr. Aysel Yollu-Tok, Vorstand, Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e.V. und Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin
Prof. Dr. Stefan Liebig, Direktor des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), wissenschaftliches Vorstandsmitglied des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW, Berlin und Universität Bielefeld
Prof. Dr. Olaf Groh-Samberg, Bremen International Graduate School of Social Sciences (BIGSSS) und SOCIUM – Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik der Universität Bremen
Prof. Dr. Bettina Kohlrausch, Institut für Humanwissenschaften, Universität Paderborn
Prof. Dr. Holger Lengfeld, Institut für Soziologie, Universität Leipzig
Prof. Dr. Dierk Borstel, Praxisorientierte Politikwissenschaft, Fachhochschule Dortmund
Prof. Dr. Jürgen Aring, Vorstand, vhw Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung, Berlin
Dr. Robert Vehrkamp, Bertelsmann Stiftung, Gütersloh und Gastwissenschaftler, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Berlin
Abschlussdiskussion
Eingeleitet durch ein Zwischenresümee von
Prof. Dr. Werner Sesselmeier, Landau