Unterschiedliche Auswirkungen für Frauen und Männer?
16.09.2020 - 17.09.2020
Bringt die Digitalisierung neue Impulse für die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt? Oder führt sie – wie hinsichtlich des Home-Office‘ in der Corona-Krise gerade viel diskutiert – zu einer Verstärkung traditioneller Rollenverteilungen? Ermöglichen neue Freiheiten die Verbindung von Erwerbstätigkeit und Lebensentwürfen oder untergraben sie soziale Sicherung und tarifpartnerschaftliche Aushandlungsprozesse?
Die Online Veranstaltung findet über die Software Zoom unter strikter Einhaltung des Datenschutzes statt. Bitte finden Sie hier weitere Informationen dazu. Nach der Anmeldung erhalten Sie weitere Hinweise und einen Tag vor der Veranstaltung einen Zugangs-Link.
Das Thema der Tagung hatten die Evangelische Akademie Loccum und ihre Kooperationspartnerin, die Gesellschaft für Sozialen Fortschritt, schon lange vor der Corona-Epidemie festgelegt. Durch diese hat das Thema aber noch zusätzliche Aktualität gewonnen, so dass mehr als 200 Teilnehmer*innen der Online-Tagung folgten.
Gerade zu den in der Öffentlichkeit viel erwähnten Auswirkungen des Home-Offices auf die Gleichstellung gab es aber differenzierte Ansichten: Denn während es sicherlich Hinweise auf eine Verstärkung traditioneller Rollenverhältnisse gibt, tauchten in der Krise auch Konstellationen auf, in der diese Verhältnisse tendenziell abgeschwächt wurden, insbesondere wenn Männer ins Home-Office geschickt wurden, während die Frauen systemrelevanten Tätigkeiten weiter am Arbeitsplatz nachgingen.
Deutlich wurde, dass Digitalisierung Chancen und Risiken für die Gleichstellung bietet: Daher sollte sie aktiv gestaltet werden.
Hierzu sind zum Beispiel regulierende Eingriffe des Staates etwa bezüglichder sogenannten Plattformökonomie erforderlich, aber auch eine partizipative Technikentwicklung, die die genderspezifischen Auswirkungen digitaler Instrumente schon bei deren Entwicklung mitberücksichtigt. Dies gilt gerade auch für digitale Tools und künstliche Intelligenz, die bei Rekrutierungsprozessen eine zunehmende Bedeutung gewinnen. Deren Auswirkungen auf die Gleichstellung scheinen auf den ersten Blick schwer absehbar, doch hier gilt: „Biased algorithms are easier to fix than biased people“.
Dr. Joachim Lange, Evangelische Akademie Loccum
Prof. Dr. Aysel Yollu-Tok, Vorsitzende, Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e.V. und Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin
Prof. Dr. Werner Sesselmeier, Vorstand, Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e.V. und Universität Koblenz-Landau
Dr. Britta Matthes, Leiterin, Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB, Nürnberg
Dr. Sandra Hofmann, Forschungsleiterin Internationale Sozialpolitik, WifOR Institute, Darmstadt
Dr. Sascha Zirra, Leiter, Fachbereich Medien, Bildung und Beruf, Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg
Prof. Dr. Hans J. Pongratz, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Helena Mihaljević, Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW, Berlin und Einstein Center Digital Future, Berlin
Prof. Dr. Timm Teubner, Fakultät Wirtschaft und Management, Technische Universität Berlin und Einstein Center Digital Future, Berlin
Prof. Dr. Ursula Rust, Direktorin, Bremer Institut für Gender-, Arbeits- und Sozialrecht BIGAS, Universität Bremen
Prof. Dr. Katja Nebe, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Recht der Sozialen Sicherheit, Martin-Luther-Universität, Halle
Prof. Dr. Miriam Beblo, Volkswirtschaftslehre, insb. Arbeitsmarkt, Migration, Gender, Universität Hamburg
eingeleitet durch ein Eingangsstatement von
Dr. Julia Borggräfe, Leiterin, Abteilung Digitalisierung und Arbeitswelt, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Berlin
Moderation: Prof. Dr. Aysel Yollu-Tok, Berlin und Dr. Joachim Lange, Loccum
Prof. Dr. Miriam Beblo ist Professorin für Volkswirtschaftslehre am Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg mit den Schwerpunkten Arbeitsmarkt, Migration und Gender.
Dr. Julia Borggräfe leitet die Abteilung Digitalisierung und Arbeitswelt im Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin.
Dr. Sandra Hofmann leitet den Forschungsbereich Internationale Sozialpolitik am WifOR Institute in Darmstadt.
Dr. Joachim Lange ist Studienleiter für Wirtschafts- und Sozialpolitik an der Evangelischen Akademie Loccum.
Dr. Britta Matthes leitet die Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB in Nürnberg.
Prof. Dr. Helena Mihaljević ist Professorin für Data Science und Analytics an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW in Berlin und am Einstein Center Digital Future, Berlin.
Prof. Dr. Katja Nebe hat den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Recht der Sozialen Sicherheit an der Martin-Luther-Universität in Halle inne.
Prof. Dr. Hans J. Pongratz ist Professor am Institut für Soziologie der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Prof. Dr. Ursula Rust ist Direktorin des Bremer Instituts für Gender-, Arbeits- und Sozialrecht BIGAS an der Universität Bremen.
Prof. Dr. Werner Sesselmeier ist Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e.V. und Professor für Wirtschaftswissenschaft am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Koblenz-Landau.
Prof. Dr. Timm Teubner ist Professor für Vertrauen in digitale Dienste an der Fakultät Wirtschaft und Management der Technischen Universität Berlin und am Einstein Center Digital Future in Berlin.
Prof. Dr. Aysel Yollu-Tok ist Vorsitzende der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e.V. und Professorin für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschafts- und Sozialpolitik, an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin.
Dr. Sascha Zirra leitet den Fachbereich Medien, Bildung und Beruf der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg.