Zwischen Kooperation und Konfrontation im Umgang mit autoritären Mächten
18.10.2021 - 20.10.2021
Die Hoffnung, dass die liberale Demokratie unausweichlich einen globalen Siegeszug antreten würde, ist in den letzten Jahren tief erschüttert worden. Seit einigen Jahren bildet sich weltweit eine Systemrivalität neuen Typs heraus. International, aber auch innergesellschaftlich, kommt es verstärkt zu einem Ringen zwischen autoritären und demokratischen Ordnungsvorstellungen. Wie soll das Verhältnis zu autoritären Mächten in Zukunft gestaltet werden?
Voraussetzung für die Teilnahme ist ein vollständiger Impfnachweis bzw. eine Genesenen-Bescheinigung oder ein medizinischer Corona-Schnelltest (kein Selbsttest) nicht älter als 24 Stunden!
Ihre Gesundheit ist uns wichtig. Bitte informieren Sie sich daher über die jeweils geltenden Regeln unter https://www.loccum.de/corona/. Vielen Dank.
Thomas Müller-Färber, Studienleiter für Internationale Beziehungen
Part I: Die demokratische Regression und die globale autoritäre Welle
Julia Leininger, Leiterin des Programms „Transformation politischer (Un-)Ordnung, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE), Bonn
Part II: (Wieder)Aufstieg neuer Mächte
Helwig Schmidt-Glintzer, Sinologe und Publizist, Professor für ostasiatische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Göttingen und Gründungsdirektor des China Centrums Tübingen (CCT), Tübingen
Impuls 1: Systemische Rivalität in der Vergangenheit – ein Blick in die Geschichte des Kalten Kriegs
Bernd Greiner, Gründungsdirektor und Mitarbeiter des "Berliner Kollegs Kalter Krieg“, Professor (em.) für Außereuropäische Gesichte an der Universität Hamburg
Impuls 2: Das Wesen der aktuellen Systemrivalität
Hanns W. Maull, Senior Distinguished Fellow, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
Dmitri Trenin, Director of the Carnegie Moscow Center, Moskau
- Gegenstand, Akteure & Zielsetzung von Systemrivalität
- Entstehung, Ursache & Konsequenzen von Systemrivalität
- Kritische Begriffsreflexion und alternative Konzepte zur Systemrivalität
Molly Montgomery, Deputy Assistant Secretary, Bureau of European and Eurasian Affairs, US State Department, Washington D.C.
Daniel S. Hamilton, Director of the Global Europe Program at the Wilson Center, Senior Fellow at the Foreign Policy Institute of Johns Hopkins SAIS and President of the Transatlantic Leadership Network and Richard von Weizsӓcker Fellow at the Robert Bosch Academy, Washington D.C. (online)
Wang Yiwei, Jean Monnet Chair Professor & Director, Center for EU Studies Renmin University of China, Peking
Die neue Systemrivalität gestaltet den Umgang mit autoritären Mächten schwierig und erfordert häufig einen Balanceakt zwischen Kooperation und Konfrontation, bei dem ein nuanciertes Vorgehen gefragt und schlichte Patentrezepte häufig ungeeignet sind. Aus dieser Konstellation entsteht eine Reihe von Zwickmühlen für gesellschaftliches, wirtschaftliches und politisches Handeln, die in den kommenden Jahren an Relevanz vermutlich zunehmen werden. In Arbeitsgruppen soll mit der Methode des moderierten Leitfaden-Gesprächs einige dieser Zwickmühlen aus verschiedener Perspektive beleuchtet und der Versuch unternommen werden, Ideen für einen zukünftigen Umgang mit dieser Situation zu entwickeln.
Wie kann technologische, industrielle und rohstoffliche Abhängigkeit reduziert und gleichzeitig eine produktive wirtschaftliche Zusammenarbeit fortgesetzt werden?
Bernd Lange, MdEP (SPD), Vorsitzender des Handelsausschuss, Europäisches Parlament, Brüssel/Hannover
Friedolin Strack, Abteilungsleiter Internationale Märkte, Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) und Sprecher der Geschäftsführung des Asien-Pazifik Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Berlin
Jacopo Maria Pepe, Forschungsgruppe „Globale Fragen“, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Berlin
Martin Hoffmann, Direktor Strategy and Research, Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e. V., Berlin
Wie kann innere Einmischung begrenzt und gleichzeitig Offenheit für Austausch, Dialog und gesellschaftlicher Verständigung bewahrt werden?
Johannes Pflug, China-Beauftragter der Stadt Duisburg und Mitglied des Vorstands der China-Brücke e.V., Duisburg
Wulf Reiners, Leitung des Managing Global Governance (MGG) Programms, Deutsches Institute für Entwicklungspolitik (DIE), Bonn
Johann Saathoff, MdB (SPD), Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Koordinator für zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland, Zentralasien und den Ländern der Östlichen Partnerschaft, Berlin/Norden
Kristin Shi-Kupfer, Professorin für Sinologie an der Universität Trier und Senior Associate Fellow am MERICS (Mercator Institute for China Studies), Trier
Ray Wong, Pro-Demokratie-Aktivist, Gründer der Hong Kong Indigenous Party und erster anerkannter politischer Flüchtling aus Hong Kong in Deutschland, Göttingen
Wie in Zeiten innergesellschaftlicher Spaltung und normativer Verunsicherung Desinformation entgegentreten und im medialen Narrativ-Wettbewerb bestehen, ohne Werte wie Informations- und Meinungsfreiheit zu gefährden oder aggressive Kommunikationsmuster zu kopieren?
Katja Drinhausen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Mercator Institute for China Studies (MERCIS), Berlin
Lutz Güllner, Abteilungsleiter, Strategische Kommunikation, Europäischer Auswärtiger Dienst, Brüssel
Thomas Reichart, Korrespondent für Außen- und Sicherheitspolitik im ZDF-Hauptstadtstudio, ehem. Leiter des ZDF-Studios Ostasien in Peking und Autor des Buchs „Das Feuer des Drachen“ (dtv, 2020), Berlin (online Teilnahme)
Semjon Rens, Public Policy Director, Regulatory and Economic Policy, DACH-Region, Facebook, Berlin
Wie kann die Entwicklungszusammenarbeit verbessert, die Attraktivität des sog. „Westens“ im „globalen Süden“ gesteigert werden und ein Kontrapunkt zu problematischen Aspekten der „Neuen Seidenstraße“ gesetzt werden, ohne mögliche Optionen der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit mit China von vornherein auszuschließen?
Olaf in der Beek, MdB (FDP), Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Berlin/Bochum
Elisabeth Bollrich, Direktorin, Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Tansania, Dar es Salam (online)
Robert Kappel, Ökonom und Professor (em.) Institut für Afrikastudien der Universität Leipzig, ehem. Präsident des German Institute of Global and Area Studies (GIGA) (2004-2011), Leipzig
Marina Rudyak, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Sinologie, Universität Heidelberg
Ottmar von Holtz, MdB (Bündnis 90/die Grünen), Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Vorsitzender im Unterausschuss „Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln“, Berlin/Hildesheim
Thomas Kleine-Brockhoff, Vizepräsident und Berliner Büroleiter des German Marshall Funds of the United States sowie Autor des Buches „Die Welt braucht den Westen: Neustart für eine Liberale Ordnung“ (Edition Körber, 2019)
Michael Brand, MdB (CDU), Vorsitzender der hessischen Landesgruppe und menschenrechtspolitischer Sprecher in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Berlin/Fulda (angefragt)
Viola von Cramon, MdEP (Fraktion der Grünen/Freie Europ. Allianz) Mitglied im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und im Sonderausschuss zur Einflussnahme aus dem Ausland, sowie stell. Vorsitzende der Delegation im Parlamentarischen Assoziationsausschuss EU-Ukraine, Brüssel/Strasbourg (online Teilnahme)
Johannes Ebert, Generalsekretär, Goethe-Institut, München (online Teilnahme)
Nele Noesselt, Inhaberin des Lehrstuhls für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt China/Ostasien an der Universität Duisburg-Essen und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Asienkunde e.V. (DGA), Duisburg/Essen (online Teilnahme)