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Seuchen und Religion online

10.06.2022 - 12.06.2022

Thema

Schon immer standen Religionen mit dem Auftreten von Seuchen und Epidemien auf dem Prüfstand. Das Gottesbild gerät unter ihrem Druck ebenso ins Wanken wie das Selbstverständnis des Menschen, der fortan fragiler erscheint. Mit diesen Verschiebungen mussten und müssen Religionen umgehen. Welche Bewältigungsstrategien bieten sie an, wie verändern sich ihre Inhalte, welche Rolle spielen sie im gesellschaftlichen Diskurs angesichts vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Pandemien?

Programm

Freitag, 10.06.2022
15:30 Uhr
Begrüßung und Eröffnung der Tagung

Dr. Dorothee Arnold-Krüger, Theologische Referentin, Zentrum für Gesundheitsethik, Hannover
Dr. Christian Brouwer, Studienleiter, Ev. Akademie Loccum

15:45 Uhr
Infizierte Gesellschaften: Perspektiven der Seuchengeschichte

Prof. Dr. Malte Thießen, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Münster

17:30 Uhr
Pandemiedeutung und Pandemiebewältigungsstrategien in der Kirchengeschichte

Prof. Dr. Frank Lüdke, Evangelische Hochschule TABOR, Marburg

18:30 Uhr
PAUSE

19:30 Uhr
Die Seuchen-Ausstellung im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim

Oliver Gauert M.A., Kurator Sonderausstellung, Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim

21:00 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

Samstag, 11.06.2022
09:15 Uhr
Gott und Corona. Überlegungen zum theologischen Umgang mit der Pandemie

Prof. Dr. Martin Laube, Lehrstuhl für Reformierte Theologie, GAU Göttingen

10:15 Uhr
Pandemische Schuld? Über Trost im Anthropozän

Prof. Dr. Dr. Klaas Huizing, Lehrstuhl für Systematische Theologie und Gegenwartsfragen, JMU Würzburg

12:30 Uhr
PAUSE

15:30 Uhr
Gottes Zorn, karmische Strafe und spirituelle Desinfektion. Religiöse Reaktionen auf die Corona-Pandemie aus religionswissenschaftlicher Sicht

Prof. Dr. Andreas Grünschloß, Lehrstuhl für Religionswissenschaft, Georg-August-Universität Göttingen

16:30 Uhr
Solidarität und Selbstbestimmung? Herausforderungen aus der Perspektive von

- Altenpflegeeinrichtungen (Sven Schumacher, Geschäftsführer Christopherusstift Hildesheim)
- Kinder- und Jugendpsychologie (Jörg Hermann, Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, Wolfenbüttel – angefragt)
- Kirchenvertreter (Dr. Ralph Charbonnier, Theologischer Vizepräsident im Landeskirchenamt und Mitglied der Corona-Task-Force, Hannover)

17:45 Uhr
Podium: Dialog der Perspektiven

18:30 Uhr
PAUSE

19:30 Uhr
Die Verantwortung der Medien

Kamingespräch mit Reinhard Bingener, Journalist (FAZ), Hannover

21:00 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

Sonntag, 12.06.2022
09:15 Uhr
Solidarität, Staat, Pandemie – ein Blick in die Corona-Gesellschaft

Prof. Dr. Gesa Lindemann, Lehrstuhl für Sozialwissenschaftliche Theorie, Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg

10:15 Uhr
Insuläre Rationalitäten. Das Geschick des Allgemeinen in pandemischen Zeiten

Prof. em. Dr. Dietrich Korsch, Philipps-Universität Marburg

11:15 Uhr
PAUSE

11:30 Uhr
Schlusspodium und Abschlussdiskussion

12:30 Uhr
Ende der Tagung

Mehr zum Thema

Seit dem Jahr 2020 hat die Corona-Pandemie die Gesellschaft fest im Griff. Sie hat den Alltag geprägt und den öffentlichen Diskurs von Politik, Wissenschaft und Kultur lange dominiert. Die Frage, wie die Erfahrung einer Pandemie einzuordnen ist in die Selbstbilder einer postmodernen Gesellschaft, ist bisher nicht beantwortet.

In vergangenen Jahrhunderten fungierte die Religion als zentrale Deutungsinstanz beim Ausbruch von Seuchen oder Pandemien. Diese Rolle hat sich zum Teil zurecht, in jedem Fall aber deutlich verschoben; Wissenschaft und Politik sind die zentralen Deutungs- und Erklärungsinstanzen der Gegenwart. Mit veränderten Rollen müssen jedoch die verschiedensten gesellschaftlichen Akteure auch ihr Miteinander im Umgang mit und der Deutung von Pandemien und Seuchen aushandeln. Leitende Rahmenbedingung dabei ist das Spannungsfeld von Solidarität und Selbstbestimmung. Dass dabei unterschiedliche Akteure ganz verschiedene Verantwortungen wahrnehmen, liegt auf der Hand. Wie aber sind diese ins Verhältnis zu setzen? Welche Verantwortung haben beispielsweise die Medien, und welche Funktion kommen der Religion und der Theologie zu?

Wichtige Deutungsinstanzen geraten durch Seuchen und Pandemien unter Druck. Nach Gott ist noch einmal neu zu fragen. Und wenn wir „uns einander viel verzeihen müssen“ (Jens Spahn), ist auch über Schuld zu reden. Diese Überlegungen sind entscheidend, um die gesellschaftliche Rolle der Religion in der Bewältigung der aktuellen Pandemie und in zukünftigen Krisen zu verstehen und zu bestimmen.

Religion und Gesellschaft verändern sich unter dem Einfluss von Seuchen und Pandemien, sowohl in den letzten Jahrhunderten als auch in der Gegenwart und Zukunft. Sie sind herzlich eingeladen, mit uns darüber zu diskutieren, wie dies geschieht.

Downloads

Organisatorisches

Tagungsnummer

222201

Tagungsgebühren

Online-Teilnahme
25€

Zahlung

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