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Rüstungskontrolle ade?

Wie umgehen mit atomaren Gefahren in Europa?

03.07.2023 - 05.07.2023

Thema

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Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und wiederholten Drohungen Atomwaffen einzusetzen, sind nukleare Gefahren wieder in aller Munde. Rufe nach glaubhafter Abschreckung in Europa werden lauter genauso wie Forderungen nach verstärkten Anstrengungen um Rüstungskontrolle und atomare Risikominimierung. Parallel dazu laufen weiterhin Initiativen, die an einer kompletten nuklearen Abrüstung arbeiten wollen.

Wie umgehen mit der atomaren Bedrohung in Europa? Eine kluge und politikwirksame Antwort auf diese Frage zu finden, wird zunehmend schwieriger.

Neue und alte Atomwaffenstaaten weltweit modernisieren ihre nuklearen Arsenale oder weiten diese sogar aus. Technologische Entwicklungen – wie beispielsweise der militärische Einsatz von KI oder Hyperschall-Waffen – haben das Potenzial die strategische Stabilität zwischen Nuklearmächten zu unterminieren. Zudem ist die mühsam während des Kalten Krieges aufgebaute nukleare Rüstungskontrolle weitgehend erodiert. Mit Vladimir Putins Ankündigung vom Februar dieses Jahres, das New START Abkommen auszusetzen, leben wir heute faktisch in einer Welt, in der kein einziges nukleares Rüstungskontroll­abkommen vollumfänglich in Kraft ist – ein Zustand, den es im Kalten Krieg zuletzt im Jahre 1972 gegeben hat.

FORMAT: Die Tagung findet unter Einhaltung der Chatham House Regel auf Englisch statt. Für die Plenumsdiskussionen wird deutsch-englische Simultanübersetzung angeboten.

Medien

„Drei Fragen an …“ Oliver Meier zur Erosion der nuklearen Ordnung und den daraus resultierenden Gefahren für die Welt. Herr Meier ist Policy and Research Director beim European Leadership Network in London. Er stellte sich unseren Fragen am 04.07.2023 am Rande dieser Tagung.

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Programm

Montag, 03.07.2023
14:00 Uhr
Begrüßung

Thomas MÜLLER-FÄRBER, Studienleiter für Internationale Politik, Ev. Akademie Loccum

14:15 Uhr
Skizzierung der anhaltenden nuklearen Krise in Europa

Oliver THRÄNERT, Head of Think Tank, Center for Security Studies (CSS), Zürich

15:00 Uhr
Kaffee und Kuchen

15:30 Uhr
Die Erosion der nuklearen (Un-)Ordnung – strukturelle Trends und Entwicklungen

Tytti ERÄSTÖ, Massenvernichtungsprogramm, Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI), Solna
Oliver MEIER, Policy and Research Director, European Leadership Network, London

17:00 Uhr
Kaffee- und Teepause

17:15 Uhr
Orientierungsgespräch – Welche Rolle können die europäischen „nuclear non-haves“ spielen?

Merle SPELLERBERG, MdB (Bündnis90/die Grünen), Obfrau, Unterausschuss Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung, Berlin/Dresden
Marjolijn VAN DEELEN, EU-Sondergesandte für Nichtver-breitung und Abrüstung, Europäischer Auswärtiger Dienst, Brüssel

18:30 Uhr
Abendessen

19:30 Uhr
Plenumsdiskussion: Hat die nukleare Rüstungs-kontrolle eine Zukunft?

Impulse aus policy-Perspektive:

Federica DALL’ARCHE, Beraterin für das italienische Außenministerium und wiss. Mitarbeiterin, Vienna Center for Disarmament and Non-Proliferation (VCDNP), Wien/Rom
Klaus DE RIJK, Strategic Advisor on Arms Control and Strategic Stability, Dutch Ministry of Foreign Affairs, The Hague
Sigurd SCHELSTRAETE, Direktor, Rüstungskontrolle, Abrüstung und Massenvernichtungswaffen, Belgisches Außenministerium, Brüssel

21:00 Uhr
Informeller Ausklang auf der Galerie

Dienstag, 04.07.2023
08:15 Uhr
Morgenandacht

optional

08:30 Uhr
Frühstück

09:15 Uhr
Zwischenruf 1: Wie umgehen mit „Atomic Angst“ in der öffentlichen Diskussion?

Benoît PELOPIDAS, Head, Nuclear Knowledges Program and Chair of Excellence in Security Studies at CERI (Sciences Po), Paris*

10:00 Uhr
Breakout Session: Hat die nukleare Rüstungskontrolle eine Zukunft?

Impulse aus akademischer/Think Tank Perspektive:
William ALBERQUE, Director of Strategy, Technology and Arms Control, IISS (International Institute for Strategic Studies), Berlin*
Moderation: Franziska STÄRK, wiss. Mitarbeiterin, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), Hamburg

Polina SINOVETS, Leiterin, Odessa Center for NonProliferation (OdCNP), Odessa
Moderation: Jannis KAPPELMANN, wiss. Mitarbeiter und Lehrbeauftragter, Abteilung "Global Governance", Universität Hamburg

11:30 Uhr
Kaffee- und Teepause

11:45 Uhr
Zwischenruf 2: Ausblick auf die Abrüstungsdiplomatie der kommenden Monate – was passiert auf der NPT PreCom2023 und dem TPNW-Staatentreffen?

Federica DALL’ARCHE, wiss. Mitarbeiterin, Vienna Center for Disarmament and Non-Proliferation (VCDNP) sowie Beraterin des italienischen Außenministeriums, Wien

12:30 Uhr
Mittagessen

13:30 Uhr
Besichtigung des Loccumer Klosters (gegründet 1163)

optional

15:00 Uhr
Kaffee und Kuchen

15:30 Uhr
Plenumsdiskussion: Nukleare Abschreckung – passend und sicher für die Zukunft?

Impulse aus policy-Perspektive:
Ingeborg DENISSEN, Leiterin, Abteilung für Nichtverbreitung, Abrüstung und nukleare Angelegenheiten, Abteilung für Sicherheitspolitik, Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten in Den Haag
Francois HEISBOURG, Senior Advisor, Fondation Pour La Recherche Stratégique (FRS) und International Institute for Security Studies (IISS), Paris
Susanne RIEGRAF, stellv. Beauftragte für Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung, Auswärtiges Amt, Berlin

16:45 Uhr
Kaffee- und Teepause

17:00 Uhr
Breakout Session: Nukleare Abschreckung – passend und sicher für die Zukunft?

Impulse aus akademischer/Think Tank Perspektive:

Andrey BAKLITSKIY, Senior Researcher, Weapons of Mass Destruction Programme, UNIDIR (United Nations Institute for Disarmament Research), Genf
Moderation: Lucian BUMEDER, Wissenschaftler und Koordinator der Young Deep Cuts Commission, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH), Hamburg

Artur KACPRZYK, Polish Institute of International Affairs (PISM), Warschau
Moderation: Alice SALTINI, Forschungskoordinatorin, European Leadership Network, Rom

18:30 Uhr
Abendessen

19:30 Uhr
Zwischenruf 3: Das iranische Atomprogramm – Unausweichliche Eskalation?

Jane KINNINMONT, Policy and Impact Director, European Leadership Network, London
Azadeh ZAMIRIRAD, stellv. Leiterin, Forschungsgruppe Afrika und Mittlerer Osten, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Berlin
Moderation: Tytti ERÄSTÖ, Senior Researcher, Weapons of Mass Destruction Programme, SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute), Solna

21:00 Uhr
Informeller Ausklang auf der Galerie

-

* online

Mittwoch, 05.07.2023
08:15 Uhr
Morgenandacht

optional

08:30 Uhr
Frühstück

09:30 Uhr
Plenumsdiskussion: Trotz allem – wie kann nukleare Abrüstung weiter auf der politischen Agenda gehalten werden?

Impulse aus policy-Perspektive:

Marco NEGRETE JIMENEZ, Second Secretary, Mexican Permanent Mission to the United Nations in Vienna*
Florian EBLENKAMP, Head Advocacy, International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN), Nottingham

10:45 Uhr
Kaffee- und Teepause

11:00 Uhr
Breakout Session: Trotz allem – wie kann nukleare Abrüstung weiter auf der politischen Agenda gehalten werden?

Impulse aus akademischer/Think Tank Perspektive:

Renata HESSMANN DALAQUA, Leiterin, Gender and Disarmament Programme, United Nations Institute for Disarmament Research (UNIDIR), Genf
Moderation: Lucian BUMEDER, Wissenschaftler und Koordinator der Young Deep Cuts Commission, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH), Hamburg

Sascha HACH, Hessische Stiftung Friedensforschung (HSFK), Frankfurt a. M.
Moderation: Thomas Müller-Färber, Studienleiter für Internationale Politik, Ev. Akademie Loccum

12:15 Uhr
Abschließende Zusammenfassung und Verabschiedung

Thomas MÜLLER-FÄRBER, Studienleiter für Internationale Politik, Ev. Akademie Loccum

12:30 Uhr
Mittagessen

12:50 Uhr
Abfahrt Shuttle-Bus zum Bf. Wunstorf