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Wahrnehmungen und Positionierungen zum Nahost-Konflikt

Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit in Südosteuropa und Deutschland

02.09.2024 - 04.09.2024

Thema

Die Terrorangriffe vom 7. Oktober 2023 und die darauffolgende Invasion Israels in Gaza haben die internationale Gemeinschaft stark polarisiert. Angesichts der Präsenz propalästinensischer und potenziell antisemitischer Positionen unter südosteuropäischen Intellektuellen sollen gegenwärtige Diskurse und gesellschaftliche Kontexte zu Muslimfeindlichkeit und Antisemitismus in Südosteuropa ausgelotet werden. Gefragt wird zudem nach der Aushandlung dieser Debatten in Deutschland.

Programm

Montag, 02.09.2024
16:30 Uhr
Anreise der Teilnehmer*innen / Stehkaffee

17:10 Uhr
Begrüßung und Einführung

Dr. habil. Jordanka Telbizova-Sack, Ev. Akademie Loccum
Prof. Dr. Christian Voß, Humboldt-Universität zu Berlin
Claudia Laštro, Südosteuropa-Gesellschaft, München

17:30 Uhr
Muslime und Juden in Südosteuropa: Eine Verflechtungsgeschichte der Exklusion

PD Dr. Sabina Ferhadbegović, Friedrich-Schiller-Universität Jena

18:30 Uhr
Abendessen

19:30 Uhr
Was ist Antisemitismus?

Wie kann das wandlungsfähige Phänomen beschrieben werden?
Vortrag und Diskussion
Prof. Dr. Michael Kiefer, Institut für Islamische Theologie, Uni Osnabrück
Moderation: Adelheid Feilcke, Direktorin der Programme für Europa, Deutsche Welle

21:00 Uhr
Ausklang auf der Galerie

Dienstag, 03.09.2024
08:15 Uhr
Einladung zur Morgenandacht, anschl. Frühstück

09:30 Uhr
Inklusion und Exklusion von Muslimen und Juden in Südosteuropa seit dem 19. Jahrhundert

-
Antisemitismus in Griechenland

Prof. Dr. Susanne Sophia Spiliotis, Universität Leipzig

-
Der Mythos der Rettung der bulgarischen Juden

Prof. Dr. Markus Wien, American University in Bulgarien

11:00 Uhr
Pause

11:30 Uhr
Antisemitismus und Islamfeindlichkeit im post-osmanischen 19. und 20. Jahrhundert (Serbien und Rumänien)

PD Dr. Dietmar Müller, Universität Leipzig

-
Islamfeindlichkeit und muslimische Mehrheiten und Minderheiten zwischen Sarajevo und Istanbul

Dr. Thomas Schad, Historiker, Humboldt-Universität zu Berlin
Moderation: Prof. Dr. Christian Voß, HU Berlin

12:30 Uhr
Mittagessen

13:30 Uhr
Mittagspause / Möglichkeit zur Besichtigung des Klosters Loccum

15:00 Uhr
Kaffee und Kuchen

15:30 Uhr
Ideologie versus Realpolitik: Der Israel-Gaza-Konflikt und seine Stellvertreterkriege in Südosteuropa

(in englischer Sprache, mit Übersetzung)

Auf wessen Seite stehst du? Wahrnehmungen des Israel-Palästina-Konflikts in Bosnien und Herzegowina
Valentino Grbavac, Institut für Sozial- und Politikwissenschaften, University of Edinburgh

Wie der Gaza-Krieg in einem politisch hybriden Staat gesehen wird: Der Fall Serbien
Prof. Dr. Mirko Dautović, Webster University in Taschkent, Analyst für internationale Angelegenheiten beim Novi
Magazin, Belgrad

Kroatiens historische Bindungen zu Israel und aktuelle Haltungen zum Israel-Gaza-Konflikt
Sven Milekić, Journalist beim Balkan Investigative Reporting Network (BIRN)

Netanyahu, Orbán und das Wiederaufleben des Antisemitismus
Joshua Shanes, außerordentlicher Professor und stellvertretender Direktor für Jüdische Studien am College of Charleston, USA

Zwischen Parteilichkeit und Vermittlung: die Paradoxien der türkischen Außenpolitik während der Gaza-Krise
Soli Özel, Dozent an der Kadir-Has-Universität in Istanbul, Kolumnist der Tageszeitung Habertürk, Türkei

Moderation: Adelheid Feilcke, Direktorin der Programme für Europa, Deutsche Welle

18:30 Uhr
Abendessen

19:30 Uhr
Austausch und Diskussion in kleinen Gruppen

20:30 Uhr
Beisammensein auf der Galerie

Mittwoch, 04.09.2024
08:15 Uhr
Einladung zur Morgenandacht, anschl. Frühstück

09:30 Uhr
Diskurse und Kontexte zum Gaza-Konflikt in Deutschland

Wie zeigt sich Antisemitismus in muslimischen bzw. islamistischen Milieus?
Engin Karahan, Alhambra Gesellschaft e.V., Köln

Muslimfeindlichkeit im deutschen Kontext
Dr. Yasemin El-Menouar, Bertelsmann Stiftung, Mitglied des unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit, Gütersloh

11:00 Uhr
Pause

11:30 Uhr
Die Ausverhandlung des Nahostkonflikts in Deutschland: Zwischen Polarisierung und Projektion

Was läuft schief, wenn Jüdinnen und Juden Angst davor haben müssen, sich im öffentlichen Raum zu zeigen bzw. wenn Musliminnen und Muslime sich unter Generalverdacht gestellt fühlen? Welche Rolle spielen jüdische und muslimische Communities in Deutschland in diesem Konflikt?
Abschlussdiskussion mit:
Hanna Veiler, Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD), Berlin
Anja Olejnik, Zentralrat der Juden in Deutschland*
Engin Karahan, Alhambra Gesellschaft e.V., Köln
Dr. Yasemin El-Menouar, Bertelsmann Stiftung, Gütersloh
Moderation: Dr. habil. Jordanka Telbizova-Sack, Ev. Akademie Loccum

12:30 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

13:15 Uhr
Abfahrt des Busses nach Wunstorf

Mehr zum Thema

Die Terrorangriffe vom 7. Oktober 2023 und die darauffolgende Invasion Israels in Gaza haben die internationale Gemeinschaft stark polarisiert. Besonders auffällig ist dabei, dass südosteuropäische Intellektuelle und Künstler vermehrt propalästinensische und potenziell antisemitische Positionen einnehmen. Gleichzeitig offenbaren die offiziellen Stellung-nahmen der südosteuropäischen Staaten zum Israel-Gaza-Konflikt eine deutliche Devianz. Die Debatten reichen von engen Beziehungen zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu seitens Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán über Positionierungen in Bosnien-Herzegowina, wo der Konflikt im Nahen Osten die bereits bestehende politische Spaltung vertieft, bis hin zur erklärt propalästinensischen Position der türkischen Regierung. Es stellt sich die Frage nach den historischen Hintergründen und gesellschaftlichen Kontexten, die diese Entwicklungen begünstigen. Zudem wird untersucht, wie diese Debatten in den entsprechenden migrantischen Communities in Deutschland verhandelt werden.

Die Tagung setzt sich mit den komplexen Themen der Muslimfeindlichkeit und des Antisemitismus in Südosteuropa und Deutschland auseinander und rückt folgende Fragen in den Mittelpunkt:

  • Wie haben sich Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit in Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert entwickelt?
  • Wie gestaltet sich die Israel-Palästina-Debatte in diesen Ländern heute?
  • Können historische Kontinuitäten eine Erklärung für diese Debatten bieten, oder sind die Antworten eher in real-politischen Erwägungen zu suchen?
  • Welche Relevanz haben die Entwicklungen in Südosteuropa für die Debatten in Deutschland?
  • Welchen Einfluss hat der Nahostkonflikt auf die Beziehung zwischen der deutschen Mehrheitsgesellschaft und post-migrantischen Gemeinschaften?

Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion dieser Fragen zu beteiligen.

PD Dr. Jordanka Telbizova-Sack, Ev. Akademie Loccum

Prof. Dr. Christian Voß, Humboldt-Universität zu Berlin

Claudia Laštro, Südosteuropa-Gesellschaft, München

Prof. Dr. Julia Koll, Akademiedirektorin

Downloads

Organisatorisches

Tagungsnummer

2452

Tagungsgebühren

Regulär
195€
Ermäßigt
95€

Die Tagungsgebühr beinhaltet Übernachtung, Verpflegung und Kostenbeitrag.
Für Auszubildende, Studierende, Freiwilligendienstleistende sowie Arbeitslose gilt die ermäßigte Gebühr nur bei Vorlage einer gültigen Bescheinigung vor der Tagung.
Eine Reduzierung der Tagungsgebühr für eine zeitweise Teilnahme ist nicht möglich.

Stornierung

Bei einer Absage nach dem 23.08.2024 müssen wir Ihnen 25% der Tagungsgebühr in Rechnung stellen.

Zahlung

Bitte bezahlen Sie die Gebühren erst nach Erhalt einer Rechnung von uns.

Anreise

Informationen über die Anreise mit dem PKW oder der Bahn finden Sie hier

Es besteht eine direkte Verbindung zur Akademie mit dem Zubringerbus ab dem Bahnhof in Wunstorf.
Zur Akademie - Abholung am Bahnhof Wunstorf, Ausgang ZOB: 02.09.2024, 15:45 Uhr
Zum Bahnhof - Ankunft am Bahnhof Wunstorf (voraussichtlich): 04.09.2024, 14:00 Uhr

Bitte setzen Sie im Anmeldeformular bei gewünschter Mitfahrt im Zubringerbus die entsprechende Auswahl, da die Plätze begrenzt sind.