Deutsche Debatten über Israel, Gaza und Postkolonialismus
In Kooperation mit dem Nds. Landesbeauftragten gegen Antisemitismus
Neuer Termin: 07.05.2025 - 08.05.2025
Antisemitismus ist in der Gesellschaft zu weit verbreitet. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel haben antisemitische Äußerungen und Übergriffe stark zugenommen. Gleichzeitig gibt es viele Initiativen, die sich gegen Antisemitismus wenden. Welche Maßnahmen erscheinen zielführend? Die Tagung nimmt verschiedene Ebenen in den Blick – von der Alltagskommunikation bis hin zum juristisch verfolgbaren Antisemitismus im Netz. Wo ist wann welche Art von Einspruch geboten?
Dr. Susanne Benzler, Studienleiterin, Ev. Akademie Loccum
Prof. Dr. Gerhard Wegner, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover
Wie hat sich Antisemitismus nach dem 7.10. gezeigt?
Welche Rollen spielen rechtsextreme, islamistische, linksextreme Ausprägungen? Welche Bedeutung hat jeweils der Bezug auf Israel? Was wissen wir über die Entwicklung des israelbezogenen Antisemitismus? Wie lässt er sich beschreiben? Wie können welche Definitionen von Antisemitismus in der Auseinandersetzung helfen?
Daniel Poensgen, Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) e.V., Bundesverband, Berlin
Im akademischen und kulturellen Bereich spielen postkoloniale Theorien und Positionsbestimmungen eine große Rolle.
Wie genau gestaltet sich eine Verbindung zwischen postkolonialen Debatten und Ideologemen mit Antisemitismus? Wie kommt es zu einem verzerrten Verständnis von Shoah und Zionismus und zu einer Dämonisierung des Staates Israel? Was führt dazu, dass islamistischer und arabischer Antisemitismus ausgeblendet werden?
PD Dr. Ingo Elbe, Praktische Philosophie, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Wie haben sich radikal linke Gruppierungen in Göttingen in den letzten Jahren entwickelt? Welche Rolle spielt der Israel-Gaza-Krieg? Wie positioniert sich die neu entstandene pro-palästinensische Szene? Welche Rolle spielen postkoloniale Studien, welche Auseinandersetzungen werden um den linken Antisemitismus geführt?
Philipp Scharf, Institut für Demokratieforschung, Göttingen (IfDem), Mitautor der Studie „Welcher Antisemitismus? Der Gaza-Krieg in lokalen linken Zusammenhängen“ (2024)
Für jüdische Hochschullehrende und Studierende sind Universitäten in den letzten Monaten zu tendenziell unsicheren und teils bedrohlichen Orten geworden. Welche Perspektive haben sie auf die Entwicklungen an den Universitäten? Welche Rolle spielen Recht und Repression, welche eine zivilgesellschaftliche und akademische Auseinandersetzung?
Esther Belgorodski, Villa Seligmann, Hannover, ehem. Präsidentin des Verbandes Jüdischer Studierender Nord e.V. (VJS Nord)
Bitte räumen Sie Ihre Zimmer bis 9:15 Uhr und geben Sie den Zimmerschüssel ab.
Welche rechtlichen Möglichkeiten gibt es, Jüdinnen und Juden zu schützen und antisemitische Angriffe und auch Äußerungen zu ahnden? Fehlt es am rechtlichen Rahmen? Fehlt es an der Durchsetzung des Rechts? Helfen politische Initiativen und Gesetze (wirklich)?
Dr. Nina Keller-Kemmerer, Öffentliches Recht und Völkerrecht, Justus-Liebig-Universität Gießen, Koordinatorin des wissenschaftlichen Forschungsverbunds Struggling for Justice. Antisemitismus als justizielle Herausforderung (ASJust) (2021-2025)
Antisemitismuskritische und postkoloniale Debatten überschneiden sich in vielfältiger Weise. Wie wirken sie auf die heterogene bundesdeutsche Gesellschaft? Wie kann Antisemitismus deutlich entgegengetreten werden? Wie können angemessene Anliegen aufgenommen, problematische Debatten markiert und gute Diskussionskulturen hergestellt werden?
Prof. Dr. Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Prof. für Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences (online)
eingeleitet von Prof. Dr. Gerhard Wegner:
Welche Debatten sind notwendig? Was kann Repression, was kann zivilgesellschaftliche Auseinandersetzung leisten? Welche Diskussionen um akademische Theorieentwicklungen sind an den Universitäten nötig?
anschl. Abfahrt des Busses nach Wunstorf /ZOB (Ankunft ca. 14:00 Uhr)
Palästina- und Israelflaggen, Berichte über Demonstrationen und Ausschreitungen sind seit anderthalb Jahren nicht mehr aus den Nachrichtensendungen wegzudenken. Der terroristische Angriff der Hamas im Oktober 2023 und der folgende Krieg zwischen Gaza und Israel führen zu einem emotional und politisch aufgeladenen Echo in Deutschland. Rapide wachsender Antisemitismus, Angriffe auf Jüdinnen und Juden, Camps, die die Situation für die Bevölkerung in Gaza fokussieren, eine öffentliche Diskussion zur Verantwortung deutscher Politik im Nahen Osten: Die Debatten um ein 4.000 km entferntes Geschehen vermischen sich oft unentwirrbar mit innerdeutschen Fragen nach politischen Extremismen, der Notwendigkeit der Anerkennung von Minderheiten und der spätestens mit #blacklivesmatter angestoßenen Diskussion um die Folgen des Kolonialismus auch in Deutschland.
Die Tagung möchte zur Klärung und Verständigung darüber beitragen, worüber und auf welche Weise in Deutschland mit welchem Interesse und mit welcher Perspektive gesprochen wird, wenn vom Israel-Gaza-Krieg die Rede ist. Welche Rolle spielen die deutsche Geschichte, aktuelle Auseinandersetzungen von Mehrheiten und Minderheiten oder die Auseinandersetzung mit Rassismus und Kolonialismus? Wie kann ohne Antisemitismus konstruktiv und kritisch diskutiert werden? Wie können unterschiedliche Perspektiven in ein offenes und echtes Gespräch gebracht werden?
Dies soll in drei Schritten in den Blick genommen werden:
Wir laden Sie herzlich zu unserer Tagung nach Loccum ein!
Dr. Susanne Benzler, Tagungsleiterin
Prof. Dr. Gerhard Wegner, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover
Prof. Dr. Julia Koll, Direktorin der Ev. Akademie Loccum
Tagungsnummer
2506
Tagungsgebühren
Regulär
140€
Die Tagungsgebühr beinhaltet Übernachtung, Verpflegung und Kostenbeitrag.
Für Schüler/innen, Auszubildende, Studierende bis 35 Jahre, Freiwilligendienstleistende sowie Arbeitslose ist eine Ermäßigung bei Vorlage einer Bescheinigung möglich. Bitte sprechen Sie uns an.
Stornierung
Bei einer Absage nach dem 28.04.2025 müssen wir Ihnen 50% der Tagungsgebühr in Rechnung stellen.
Bei einer Absage nach dem 02.05.2025 müssen wir Ihnen 100% der Tagungsgebühr in Rechnung stellen.
Bei nicht erfolgter Absage müssen wir die gesamte Tagungsgebühr in Rechnung stellen.
Zahlung
Bitte bezahlen Sie die Gebühren erst nach Erhalt einer Rechnung von uns.
Anreise
Informationen über die Anreise mit dem PKW oder der Bahn finden Sie hier
Es besteht eine direkte Verbindung zur Akademie mit dem Zubringerbus ab dem Bahnhof in Wunstorf.
Zur Akademie - Abholung am Bahnhof Wunstorf, Ausgang ZOB: 11.05.2025, 12:50 Uhr
Zum Bahnhof - Ankunft am Bahnhof Wunstorf (voraussichtlich): 08.05.2025, 14:00 Uhr
Bitte setzen Sie im Anmeldeformular bei gewünschter Mitfahrt im Zubringerbus die entsprechende Auswahl, da die Plätze begrenzt sind.